Detmold. Ein Bild der letzten Fahrt der elektrischen Straßenbahn am 15. August 1954 vom Bahnhof über die Lange Straße nach Hiddesen auf Höhe des Rathauses am Markt zeigt das Landesarchiv NRW in der LZ-Serie „Reise in die Vergangenheit". Es ist in der Abteilung OWL unter der Quellnummer LAV NRW OWL D 75 Nr. 4535 zu finden.
Begonnen hat ihre Geschichte am 1. März 1900 mit der ersten Straßenbahn in Lippe vom Postamt in Detmold zur Stadtmitte und weiter zur „Centrale" am südlichen Stadtrand. Das Gebäude steht dort heute noch gegenüber der Kreuzung Friedrich-Ebert-Straße/Paderborner Straße und enthielt damals auch das Kraftwerk zur Stromerzeugung. Dort gabelte sich die Strecke in je eine Linie nach Hiddesen und Berlebeck.
30-Minuten-Takt im Stadtbereich
Am 8. April wurde die Strecke vom Postamt zum Bahnhof verlängert. Die Strecke nach Berlebeck erfuhr 1903 eine Erweiterung um einen Kilometer bis zum Hotel Johannaberg. Dieser Streckenteil diente über eine 300 Meter lange Anschlussgleis insbesondere dem Gütertransport aus einem Kalksteinbruch über den Bahnhof zu den Hoffmannschen Stärkefabriken in Bad Salzuflen. Im Stadtbereich fuhr die Bahn im 30-Minuten-Takt. Am 31. März 1912 gab es die Einweihung der Linie von Horn nach Schlangen. Am 22. Juli 1920 konnte die Linie 2 zwischen dem Hornschen Tor in Detmold und Horn entlang der B 239 eröffnet werden. Am 11. September 1926 folgte die Linie von Bad Meinberg nach Blomberg. Am 16. Oktober 1926 wurde die Linie 8 bis Heidenoldendorf in Betrieb genommen. Die Weiterführung bis PivitsheideV.H. erfolgte am 18. Juni 1928.
Während die Straßenbahn ursprünglich von den Lippischen Elektrizitätswerken gebaut und betrieben worden war – einem Unternehmen, in das der Bad Salzufler Stärkefabrikant Hoffmann Geld investiert hatte – hatte während des 1. Weltkriegs die Paderborner PESAG (Paderborner Elektrizitätswerke und Straßenbahn AG) die Firma aufgekauft.