Nach Abrissplänen der Stadt: Klinikum will Parkhaus kaufen

Detmold . Das Parkhaus am Klinikum ist marode. Die Verwaltung ist der Auffassung: Es sollte abgerissen und ein neues gebaut werden. Allerdings gibt es noch eine dritte Option. Das Klinikum Lippe spricht mit der Stadt darüber, es zu kaufen, zu sanieren und künftig als reines Mitarbeiter-Parkhaus zu nutzen.

Dass eine Sanierung für die Stadt unwirtschaftlich wäre, ist das Ergebnis einer Untersuchung, die der Politik in der nächsten Sitzung des Tiefbauausschusses in der kommenden Woche vorgelegt werden wird. Die Arbeiten könnten nur bei einer vollständigen Sperrung des Parkhauses vorgenommen werden, und das würde mindestens ein Jahr dauern, mindestens 3,2 Millionen Euro kosten und zehn bis 15 Jahre halten. Ein Abriss mit Neubau wäre wirtschaftlicher, würde 50 Jahre überdauern und 5,2 Millionen Euro kosten, aber bei dem Preis 290 statt bisher 360 Plätze erhalten.

Parkhaus für Mitarbeiter sichern &bdquo;Ich kenne die aktuelle Begutachtung noch nicht", sagt Johannes Hütte, Geschäftsführer der Klinikum Lippe GmbH. &bdquo;Aber wir gehen davon aus, dass wir das Parkhaus sanieren könnten, wenn wir es für unsere Mitarbeiter sichern." Im Parkhaus Finanzamt und im auf dem Klinik-Gelände an der Robert-Koch-Straße neu entstehenden Parkhaus sollten dann ausreichend Parkplätze für Besucher vorhanden sein.

Die Nachricht über den Parkhaus-Abriss hatte Mitarbeiter des Klinikums zunächst aufgeschreckt. Die Parksituation sei schon jetzt sehr schlecht. Das werde sich noch verschlimmern – zumal die Stadt ja sage, dass ein Neubau kleiner werden würde. &bdquo;Wir finden es ein Unding", schreiben Klinik-Mitarbeiter an die LZ, &bdquo;dass das Parkhaus vorerst ersatzlos abgerissen werden soll. Uns ist klar, dass das Parkhaus marode ist und was passieren muss, aber es kann nicht sein, dass wenn es abgerissen wird, wir keine andere Parkmöglichkeit haben."

Das Problem: Im Parkhaus Finanzamt könne man zwar parken, müsse aber eine reguläre Tagesgebühr zahlen. Das sei im Parkhaus vom Klinikum nicht so. &bdquo;Da zahlen wir einen geringen Betrag für Mitarbeiter", schildern die Mitarbeiter. &bdquo;Tagsüber parken wir schon oft an den umliegend öffentlichen Parkplätzen, Omniaparkplatz und Kronenplatz. Diese sind aber auch schon sehr voll, und nach dem Spätdienst fühlen sich viele Kollegen beim Heimweg unsicher in dieser Gegend."

Mitarbeiter wollen nachts nicht allein zum Kronenplatz laufen

Das unterstreicht auch eine Anruferin, die ebenfalls im Klinikum arbeitet. Sie hat sich mit ihren Kollegen unterhalten und gesagt: Jetzt reicht es uns aber. Wenn man nachts alleine zum Kronenplatz laufen müsse, dann fühle man sich sehr unwohl. Auch sei es beim Parken im Umfeld immer wieder zu Beschädigungen an Autos gekommen. &bdquo;Dabei", erklärt sie, &bdquo;ist die Situation im Moment ja sogar entspannter als sonst. Da wegen der Corona-Regelungen Besucher nicht ins Klinikum kommen können, stehen für uns Mitarbeiter mehr Plätze zur Verfügung. Das wird sich aber wieder ändern."

Hinzu komme, dass eine ganze Reihe von Parkplätzen im Parkhaus von Pflegediensten fest gebucht seien. Die müssten dann während einer Abriss- und Neubauphase ja auch ausweichen – und das verknappe wiederum den Parkraum für alle. &bdquo;Außerdem sehen wir nicht", schreiben die Klinik-Mitarbeiter an die LZ, &bdquo;eine Reduzierung des Stellplatzbedarfes." Denn in den kommenden Jahren würden immer mehr Studenten &bdquo;zu uns als Universitätsklinikum kommen", und außerdem wachse das Klinikum ja stetig.

Klinik-Geschäftsführer Johannes Hütte betont hierzu: &bdquo;Wir sind in guten Gesprächen mit der Stadt darüber, dass Parkhaus anzukaufen und es künftig unseren Mitarbeitern zur Verfügung zu stellen." Die Parkplatzsituation sei angespannt. &bdquo;Wir haben ja bereits das Areal bei Omnia langfristig pachten können", so Hütte. Aber mit einem Erwerb des Parkhauses, das dann für die Öffentlichkeit gesperrt werde, würde sich aus seiner Sicht die Lage sehr deutlich entspannen. &bdquo;Das wäre ein gutes Konzept – auch im Hinblick auf den laufenden Umbau auf unserem Areal", so der Geschäftsführer. Das Klinikum wachse beständig.

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