So läuft es mit Kennzeichen-Scannern in Detmolder Parkhäusern

Detmold. Seit dem Jahr 2022 gibt es die automatische Kennzeichen-Erfassung beim Parken in Detmold. Anfangs nur im neuesten von der Stadtverkehrsgesellschaft (SVD) bewirtschafteten Parkhaus am Finanzamt . Als nächstes folgte das private, aber von der SVD bewirtschaftete, Parkhaus in der Paulinenstraße . Zuletzt bekam das marode Parkhaus Lustgarten noch die Kamera-Technik, obwohl dessen Tage eigentlich gezählt sind . In einem Neubau soll die neue Technik wiederverwendet werden.

&bdquo;Damit haben wir in den SVD-Parkhäusern nun einen einheitlichen Stand“, freut sich SVD-Geschäftsführer Christian Nicke. &bdquo;Das heißt, es gibt keinen Magnetstreifen mehr, sondern überall Barcode-Leser und wir haben überall eine Echtzeit-Anzeige der freien Plätze.“ Die werden ganz rechts auf der Startseite der SVD-Homepage angezeigt.

Der Abschied vom Magnetstreifen ist vor allem für Nutzer der &bdquo;Gelben Bonuskarte“ - mit ihr gibt es 15 bis 20 Prozent Rabatt - wichtig. Denn die am Ticketautomaten aufladbare Karte hatte bisher zwei getrennte Konten: eins für die älteren Parkhäuser mit Magnetstreifen und eins für die neueren Strichcode-Scanner im Parkhaus am Finanzamt.

60.000 Scanvorgänge im Monat Fünfzig- bis sechzigtausend Kennzeichen-Scanvorgänge verzeichnet die SVD pro Monat über alle drei Parkhäuser. Während manche Kennzeichen-Scanner auf eigentlich gebührenfreien Parkplätzen unrechtmäßige Langzeitparker ausfindig machen sollen wie beispielsweise auf dem Parkplatz einer Lemgoer Netto-Filiale , ist die Intention des Detmolder Kamera-Systems die Bequemlichkeit. Durch die Verknüpfung des bei der Einfahrt gezogenen Tickets mit dem Autokennzeichen muss dieses nach der Bezahlung bei der Ausfahrt nicht mehr in die Schranke gesteckt werden. Diese erkennt per Kamera das Kennzeichen wieder, prüft die Bezahlung des Tickets und öffnet dann automatisch die Schranke.

Richtig bequem ist es für Nutzer der &bdquo;Gelben Bonuskarte“. Sie müssen die Karte nur bei der ersten Einfahrt in die Schranke stecken und so mit ihrem Autokennzeichen verknüpfen. Künftig gehen Einfahrt- und Ausfahrtschranken wie von Geisterhand auf, solange noch genügend Guthaben auf der Bonuskarte vorhanden ist.

Es ginge aber noch bequemer: Würde das Detmolder Kennzeichen-Scan-System Handypark-Anbietern eine Schnittstelle bereitstellen, müssten deren Nutzer nicht mehr auf genügend Guthaben auf der Bonuskarte achten. Dann würde der Parkvorgang automatisch über den jeweiligen Handypark-Anbieter abgerechnet, bei dem in der App das Kamera-Parken aktiviert ist. &bdquo;Das ist aber gerade nicht so weit oben auf unserer Agenda“, sagt Nicke.

Komplett schrankenlos vielleicht am Hornschen Tor Eine Umrüstung auf komplett schrankenlose Systeme, wie sie in skandinavischen Ländern längst üblich sind, schließt Nicke für die bestehenden Parkhäuser aus. Weniger aus Sicherheitsaspekten, denn die Kennzeichen werden ja sowieso gescannt. Säumige Zahler könnten also darüber ermittelt werden. Eher aus bisher fehlender Gewöhnung an solche Systeme. Was für Skandinavier längst Alltag ist, mag bei Lippern noch Berührungsängste auslösen.

&bdquo;Aber für unser Neubauprojekt ,Hornsches Tor’ werden wir uns solche Systeme auf jeden Fall ansehen“, verspricht Nicke. Schließlich erhöhe eine komplette Schrankenlosigkeit auch die Geschwindigkeit von Ein- und Ausfahrt. &bdquo;Wir stehen der Technik also durchaus offen gegenüber.“ Allerdings: Wer bei keinem Handypark-Anbieter das Kameraparken aktiviert hat, muss vor der Ausfahrt zur Bezahlung am Automaten sein Autokennzeichen eingeben. &bdquo;Und Fahrer von Flottenfahrzeugen tun sich oft schwer damit, das jeweilige Kennzeichen in Erinnerung zu haben“, weiß Nicke.

Was die SVD allerdings gerade vorantreibe, sei eine Anbindung der App &bdquo;Appmold“, verrät SVD-Chef Nicke. &bdquo;Das soll ein digitales Produkt für alle Dienstleistungen rund um die Stadt Detmold werden.“ Dazu gehöre es dann auch, über Appmold seine Parkgebühren bezahlen zu können. &bdquo;Wir wollen in der App gewissermaßen die ,Gelbe Bonuskarte’ digitalisieren.“

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