Mutter fühlt sich vom Vermieter LEG Wohnen NRW GmbH allein gelassen

Detmold . Katharina Korth ist sauer. Seit drei Monaten hat sie wegen eines Wasserschadens im Mehrfamilienhaus Schimmel im Badezimmer, kann es nur eingeschränkt, zeitweise gar nicht benutzen. In der Küche floss sogar Wasser aus der Starkstrom-Steckdose für den Herd, so dass die Sicherung rausflog. Beschwerden beim Vermieter, der LEG Wohnen NRW GmbH, brachten nach tagelangen Wartezeiten Handwerkerbesuche mit Reparaturversuchen, die wenig fruchteten. Sie fühlt sich von der LEG allein gelassen.

Im April habe es einen Schaden an der Kaltwasserleitung zwei Etagen höher gegeben. &bdquo;Nach zwei Tagen kam das Wasser dann in meinem Bad durch die Decke", berichtet Katharina Korth. Sie habe daraufhin die LEG informiert, doch es habe eine ganze Woche gedauert, bis ein Reparaturtrupp gekommen sei und den Schaden angeblich repariert habe. &bdquo;Am nächsten Tag waren Wand und Decke wieder nass." Wieder habe sie bei der LEG angerufen, wieder sei einige Tage später erst ein Reparaturtrupp gekommen – und der habe angeblich nichts feststellen können. Nach einer erneuten Beschwerde beim LEG-Kundenbetreuer sei dann eine andere Firma beauftragt worden.

Schimmel ist für die Asthmatikerin gefährlich In der Zwischenzeit entwickelte sich Schimmel im nassen Bad – für Asthmatikerin Katharina Korth ein gesundheitsgefährdender Zustand. Zwei Wochen lang sei ein Bautrockner im Einsatz gewesen, dreimal sei eine Schimmelbehandlung durchgeführt worden – ohne Erfolg: &bdquo;Das Bad war immer noch nass." Vor zwei Wochen schließlich seien Handwerker gekommen, hätten die Fliesen aus der nassen Wand gekloppt, Toilette und Heizkörper abgebaut, den Rigips-Vorbau erneuert, hinter dem die Leitungen verlaufen, und die Wand wieder verfliest – allerdings nur bis etwa 40 Zentimeter unterhalb der Decke.

Der Heizkörper gluckere aber weiterhin, weil er nicht ordentlich entlüftet worden sei, die Toilette funktioniere nicht richtig, und der Kontrast zwischen kleinen braunen 60er-Jahre-Dekorfliesen und den nun verklebten großen weißen Fliesen sei auch wenig ansprechend.

Zweiter Rohrbruch legt die Küche lahm Zu allem Überfluss kam es zu einem zweiten Rohrbruch. Wasser floss an der gegenüberliegenden Wand oberhalb des Spiegelschränkchens und nebenan in der Küche oberhalb des Herdes herab, was zu einem Kurzschluss und tagelanger Unbenutzbarkeit der Küche führte. Als Familie – die alleinerziehende Mutter hat zwei acht und zehn Jahre alte Söhne – sei man auf ein funktionierendes Bad angewiesen. Die Kinder wollten keine Dusche benutzen, wo das Abwasser wieder hoch komme (die Korths wohnen in der ersten Etage), ganze Wochenenden ohne benutzbares WC seien eine Zumutung. Und noch mehr sei im Argen: Die Heizung falle im Winter regelmäßig aus, wenn nicht, würden die Heizkörper kaum warm. Die Heizung am anderen Ende des Wohnblocks in der Bachstraße sei zu schwach, die Heizleistung in die letzte Ecke des Mehrfamilienhauses zu bringen.

Zwar habe ihr die LEG angeboten, übergangsweise mit ihren Kindern in eine Pension zu ziehen – doch eines ihrer Kinder habe ADHS, was bei Pensionen offenbar ein Ausschlusskriterium sei. Also blieben sie. Immerhin sei mit anwaltlicher Hilfe eine Mietminderung durchgesetzt worden – wovon Katharina Korth nichts hat, weil die Stadt Detmold die Miete der Hartz-4-Empfängerin bezahlt. Wann denn nun irgendwann ein Handwerker kommt und den Wasserschaden und seine Folgen beseitigt, wisse sie nicht – wenn sie nachfrage, werde sie hingehalten. Nicht mal ein Ausflug mit ihren Söhnen sei planbar – es könne ja jederzeit ein Handwerker klingeln.

LEG reagiert nur langsam Und dabei hat Katharina Korth es noch vergleichsweise gut. Nur weil sie Kinder habe, habe die LEG überhaupt reagiert. Die anderen Mietparteien auf ihrer Hausseite, die ebenfalls vom Wasserschaden betroffen seien, hätten noch gar nichts von der LEG gehört, sagt sie.

Auf die Bitte um eine Stellungnahme teilte die Pressestelle der LEG Wohnen in Düsseldorf mit, dass Techniker des Unternehmens am 30. April einen schweren Rohrbruch in der Bachstraße 79 gemeldet hätten. Man habe umgehend Erstmaßnahmen eingeleitet. Am 25. Mai habe ein Gutachter den Schaden bewertet und die LEG daraufhin ein Angebot eingeholt und die Arbeiten an eine Fremdfirma vergeben. Am 11. Juli sei es dann zu einem weiteren Wasserschaden in dem Gebäude gekommen. &bdquo;Derzeit sind die Arbeiten vor Ort noch nicht abgeschlossen, werden aber bis zum 3. August fertiggestellt sein", so Unternehmenssprecher Nils Roschin.

Korth: Maßnahmen der LEG reichen nicht aus Katharina Korth bekam die Mitteilung, dass ab Donnerstag, 29. Juli, in allen betroffenen Wohnungen die restlichen Fliesen angebracht, Fugen neu gemacht werden, die Decke tapeziert und angestrichen wird. Sie glaubt nicht, dass das Problem damit gelöst ist: &bdquo;Das Mauerwerk ist ja immer noch feucht. Und die Probleme mit Wasser und Abwasser, Toilette und Heizung löst das nicht."

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