Motive illuminieren den Detmolder Wärmespeicher

Detmold . Schon vor mehr als fünf Jahren hatte sich Prof. Mary-Anne Kyriakou mit ihrem Team Gedanken über die optische Gestaltung des Wärmespeichers am Bahnhof gemacht. Die Professorin für Lichtgestaltung an der Hochschule OWL hatte ein virtuelles Konzept entwickelt, das im Laufe der Projektentwicklung allerdings wieder verworfen worden war. Immerhin: Nun kommt es anders. Bis April wird das Bauwerk mit Motiven, die Detmolder Studenten entworfen haben, jeden Abend bis 22 Uhr beleuchtet.

Von drei fest installierten Masten, schildert Stadtwerke-Sprecherin Eva Ellminger, wird der 26 Meter hohe Wärmespeicher mit Dias angeleuchtet, die die Studenten unter Leitung ihrer Professorin in einem mehrsemestrigen Projekt entwickelt haben, angestrahlt. 22 Uhr sei die von der Stadt festgelegte Deadline, und auf den Monat April hätten sich die Stadtwerke mit der Hochschule verständigt, weil es dann abends zu lange hell bleibe und die Illumination keine ausreichende Wirkung mehr erziele. Die Motive seien Werbung für Detmold, und die Stadtwerke empfinden den Speicherturm ohnehin als ein Wahrzeichen für die Stadt, das von Ankommenden am Bahnhof unmittelbar wahrgenommen werde. Bürgermeister Frank Hilker hatte außerdem erklärt, dass mit der Beleuchtung auch die enge Zusammenarbeit zwischen der Stadt und der Hochschule betont werde und gleichzeitig lokale Kompetenzen dargestellt würden.

Eingeweiht wurde die Beleuchtung zusammen mit dem Wärmespeicher Ende April. Da stellten die Studenten rund um Prof. Mary-Anne Kyriakou ihre Ideen und Motive vor. &bdquo;Es sind 18 unterschiedliche Themen entstanden", erklärt Mary-Ann Kyriakou. Erarbeitet wurden sie in einem Online-Workshop in der Zeit, in der kein Präsenzunterricht stattfinden konnte. &bdquo;Grundsätzlich gibt es nur begrenzte Möglichkeiten für uns, projekte außerhalb der Hochschule zu realisieren", schildert sie. Und mit Licht sei das noch schwieriger, aber der Wärmespeicher habe sich einfach als eine tolle Projektionsfläche angeboten und sie freue sich sehr, dass das langjährige Vorhaben nun auch in die Wirklichkeit umgesetzt worden ist.

&bdquo;Detmold ist bunt, Detmold ist kreativ, Detmold ist sehenswert" &bdquo;Es ging darum", schildert sie, &bdquo;dass die Studierenden Motive entwickeln sollten, die sie mit Detmold in Verbindung bringen. Der Turm ist dabei sozusagen als Leinwand für ein Statement zu betrachten. Und für die Studenten ist es wirklich toll, dass ihre Arbeiten auf so eindrucksvolle Weise für einen langen Zeitraum zu sehen sind und sie es Freunden oder Verwandten auch zeigen können. Es geht ja ohnehin darum, mit Licht und Design zu kommunizieren", so die Detmolder Professorin zum Konzept.

Annika Fischer zum Beispiel hat sich die nachhaltige Mobilität in Detmold zum Thema genommen. Bahn, Bus und Fahrräder befinden sich als Verkehrsmittel am Bahnhof – sie kommen als Motiv vor und zudem Wasserblasen, die die Nachhaltigkeit des Wärmespeichers verdeutlichen sollen. Christine Mott wiederum war wichtig, internationale Studenten in Detmold freundlich und in verschiedenen Sprachen Willkommen zu heißen sowie gleich auf Sehenswürdigkeiten hinzuweisen, die man in Detmold besuchen könnte. Lasse Battmer war es wichtig, zu verdeutlichen, welche Geschichte mit der Residenz verbunden ist. Hanah Meyeer wiederum hat drei Logos entwickelt, die mit Slogans für Detmold werben sollen: &bdquo;Detmold ist bunt, Detmold ist kreativ, Detmold ist sehenswert." Dana Schroeer und andere haben sich zum Beispiel die Detmolder Architektur zum Vorbild genommen, um ihre Gobos zu gestalten – Masken aus Metall, die vor einen Projektor gesetzt werden, um Logos, Muster oder Texte darzustellen.

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