Hiddesen holt sich den Heimatpreis

Detmold. Die Freude ist den Preisträgern des Heimatpreises deutlich anzusehen gewesen. Der Heimatverein Hiddesen, der cultur-tupfer e.V. und Lippe im Wandel nahmen die Würdigung entgegen und berichteten über ihre vielfältigen Projekte – und über ihre Pläne. Denn fertig sind sie noch lange nicht.

&bdquo;Es hat 16 Bewerbungen gegeben. Alle hätten den Preis durchaus verdient, aber drei engagieren sich in besonderem Maße", sagte Bürgermeister Frank Hilker bei der Preisverleihung im Rathaus am Markt. Durch seine Bandbreite stach der Heimatverein Hiddesen hervor, dem die Jury aus Verwaltungsmitarbeitern den ersten Platz und damit 2500 Euro zusprach.

Wertschätzung nach sechs Jahren Arbeit

Mit der Herausgabe eines Bildbandes zum 666-jährigen Ortsjubiläum, einem jährlichen Heimatfest im Mufflonkamp, dem Einsatz des Heimatvereins, der Gestaltung des Kreisverkehrs und einigem mehr fördert er laut der Stadtverwaltung die Identifikation der Menschen mit ihrem Heimatort und das gesellschaftliche Miteinander. Dazu kommen Comicworkshops für Kinder- und Jugendliche mit Cartoonist André Sedlaczek, Projekte zur Anschaffung eines offenen Bücherschranks sowie die Einführung von Thusnelda und Hermann als Ampelmännchen.

&bdquo;Es tut gut, nach sechs Jahren Arbeit eine Wertschätzung zu erfahren", sagte Vorsitzender Cord Brüning. &bdquo;Wir sind lange noch nicht da, wo wir hin wollen. Wir wollen aus dem attraktiven Heimatort einen aktiven Heimatort machen." Dazu soll mit Hilfe des Preisgeldes ein Familienfest am 24. April auf die Beine gestellt werden, bei dem sich Aktive mit einem Stand präsentieren können und bei dem diejenigen, die an ehrenamtlicher Arbeit interessiert sind, und Vereine zusammengeführt werden sollen. Außerdem arbeitet der Verein auf das Ortsjubiläum 2025 hin.

Patienten auf andere Gedanken bringen

Der zweite Platz und damit 1500 Euro gehen an den cultur-tupfer e.V., der seit mehr als 20 Jahren dabei hilft, die Patienten im Klinikum auf andere Gedanken zu bringen und so zu ihrer Gesundung beiträgt – mit Ausstellungen, Musik, Tanz, Vorträgen und vielem mehr. Die Veranstaltungen sind auch für die Öffentlichkeit zugänglich, ebenso wie ein jährlich stattfindender Weihnachtsmarkt. Seit 2003 findet wöchentlich eine Dr.-Clown-Visite in der Familienklinik sowie ein monatlicher Besuch der Klinik-Clowns statt.

&bdquo;Gerade die Clowns kosten Geld. Wir müssen sehen, dass wir es bekommen", sagte Vereinsgründer Ewald Gancer, der das Preisgeld daher mit Freude entgegen nahm. Froh ist er auch darüber, dass die Ausstellungen langsam wieder anlaufen können, denn die Pandemie hat die Arbeit erschwert. Vielfach wichen die Aktiven ins Freie aus – und spielten kurzerhand auf dem OP-Dach.

Etablierte Ideenwerkstatt

Als dritter wurde &bdquo;Lippe im Wandel" und damit die Wandel-Werkstatt ausgezeichnet, die 1000 Euro für ihre Arbeit erhielt. Sie hat sich laut Stadtverwaltung als Beratungsstelle, Veranstaltungsort und Ideenwerkstatt zugleich etabliert. Bürger aus Detmold und Umgebung könnten sich hier treffen, um sich über Themen wie gesunde Lebensmittel, Wasser- oder Energieverbrauch, Ressourcenschutz oder Mobilität auszutauschen und an Informationsveranstaltungen, Workshops oder Gesprächsrunden teilnehmen. Der soziale Gedanke verbinde sich mit der Idee, nachhaltig und verantwortungsvoll mit Ressourcen umzugehen.

&bdquo;Es ist schön, anerkannt zu werden", sagte Vorsitzende Birgit Reher. Die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen bildeten die Grundlage, das Soziale werde mit in den Blick genommen. Der Verein unternehme viele kleine Schritte. Nicht zuletzt durch Moritz Thesmann, der ein Bundesfreiwilligenjahr ableistet, zeige sich, dass die junge Generation ein Faible dafür habe, Ressourcen zu schonen. Reher: &bdquo;2022 wird es um Klimafolgenanpassung gehen. Wir machen weiter."

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