Stadt will Pläne fürs Hornsche Tor bis Sommer auf den Weg bringen

Detmold . Die Stadt will und muss die Entwicklung am Hornschen Tor nun selbst in die Hand nehmen – ein Paradigmenwechsel, nachdem sich Detmold und der bisherige Entwickler Ten Brinke getrennt haben.

Nun wird eine modulare Entwicklung des Areals mit unterschiedlichen regionalen Partnern angestrebt. Im Lauf des ersten Halbjahres rechnet Bürgermeister Frank Hilker mit ersten Ergebnissen.

Unterstützung aus der Region notwendig &bdquo;Ich bin da optimistisch", sagte er im Jahrespressegespräch der Stadt. &bdquo;Wir sind allerdings darauf angewiesen, dass wir bei der Entwicklung Unterstützung von regionalen Unternehmen und Partnern erhalten. Alleine können wir das nicht."

In jedem Fall, so Hilker, sei es eine glückliche Entwicklung, dass Ten Brinke einer Vertragsauflösung zugestimmt habe, damit es am Hornschen Tor vorangeht, denn ansonsten wäre womöglich über Jahre hinweg nichts passiert, weil sich die Situation im Handel und durch Corona insgesamt nun einmal deutlich verändert habe. Und immerhin rede man hier über ein Projekt, das in Gänze zwischen 50 und 60 Millionen Euro gekostet hätte.

Chance für Detmold

Es sei mit Blick auf die künftige Entwicklung besser, wenn man da zunächst klein und in Modulen starte – und abgesehen davon mitnichten so, dass Stillstand bei der Entwicklung am Hornschen Tor herrsche. Vielmehr geschehe sehr viel hinter den Kulissen.

Es sei auch nicht selbstverständlich gewesen, dass Ten Brinke der Vertragsauflösung zugestimmt habe. Es sei ein nicht zu unterschätzender Aufwand gewesen, das hinzubekommen – und eine Chance für Detmold, nun zu einer guten Entwicklung am Hornschen Tor zu gelangen. Der Stillstand, der sei vielmehr zu erwarten gewesen, wenn sich die Stadt nicht in Verhandlungen über eine Vertragsauflösung begeben hätte.

Discounter und Biomarkt sind dabei

Klar ist in jedem Fall, dass sich bereits ein Discounter und ein Biomarkt klar in Bezug auf das Hornsche Tor als Standort positioniert hätten. Das ist immerhin ein Anfang, und deswegen schwebt der Stadt nun vor, das Areal häppchenweise mit einem Mix aus Handel, Hotel, wohnen und Parken zu entwickeln – was sie allerdings nun selbst steuern muss, anstatt es in die Hände eines einzelnen Entwicklers zu legen.

Die Koordination allerdings, schilderte Technischer Beigeordneter Thomas Lammering, müsse jemand in die Hand nehmen, was womöglich extern vergeben werde. Das könne die Stadt alleine nicht leisten. Außerdem hoffe die Stadt, künftig mit Partnern agieren zu können, für die Detmold als Standort auch eine Rolle spiele, die einen Bezug zur Stadt hätten.

Abriss im kommenden Jahr

Klar ist außerdem, dass das bestehende Gebäude der alten Einkaufsgalerie abgerissen wird. Dazu wird die Stadt Geld aus der Innenstadtförderung aufwenden – 1,7 Millionen Euro an Fördergeldern hat sie dafür erhalten. Lammering rechnet damit, dass die Bagger im kommenden Jahr anrücken werden, wenn auch die Lange Straße saniert wird.

Klar ist auch: In Bezug auf das Parken wird sich die Stadt noch etwas überlegen müssen. Für mögliche Investoren, so Lammering, seien Kosten für ein Parkhaus, Parkdecks oder gar eine Tiefgarage eine Art Schreckgespenst. Es sei wahrscheinlich, dass sich die Stadt hier einen Weg überlegen müsse, sich zumindest zu beteiligen.

Interessen des Handels haben sich verändert

Lammering ist der Auffassung: &bdquo;Ich glaube, dass wir mit dem neuen Plan genauso schnell zum Ergebnis kommen, als wenn wir das gesamte Verfahren nun wieder von Neuem aufrollen würden. Zumal das Resultat eines solchen neuen Markterkundungsverfahren nicht zwangsläufig zum Erfolg führen wird, da sich seit 2017 die Ansprüche und Interessenlagen des Handels gewaltig verschoben haben.

Die Hoffnung ist aber: Wenn sich überhaupt erst einmal etwas am Standort sichtbar entwickelt, werden andere Interessenten nachziehen.

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