Der Döner wird 50: Zu Besuch bei "Kebabadin" in Detmold

Detmold. Fast jeder kennt ihn: &bdquo;Kebabadin" in der Bruchstraße. Der Dönerladen in Detmold feiert im kommenden Jahr sein 40-jähriges Bestehen, das mit Fleisch gefüllte Brot wird in diesem Jahr 50. Grund genug, um bei Hussein Mhnna nachzufragen, was denn einen guten Döner ausmacht, wie sich die Detmolder Kundschaft über die Jahrzehnte verändert hat – und was der beste Döner ist: mit Lamm-, Kalb- oder Hähnchenfleisch?

Vor allem der Faktor Zeit sei wichtig, damit ein Döner ein guter Döner ist: &bdquo;Das Allerwichtigste ist das Fleisch. Das muss schön knusprig und durchgebraten sein. Das braucht Zeit. Was Zeit braucht, wird auch gut", sagt Hussein Mhnna, der hier mit seinem Team die Brottaschen füllt. Fünf Minuten brauche das Fleisch am Drehspieß. Das Brot müsse ebenfalls schön knusprig sein. Dann komme das Fleisch ins Brot, die Sauce aufs Fleisch, &bdquo;damit es saftiger wird", dann der Salat und &bdquo;ganz oben gehören Zwiebeln drauf", beschreibt Hussein Mhnna.

Fertig – oder doch nicht? Die Würzung ist auch sehr wichtig: &bdquo;Es geht darum, dass man sagt: &bdquo;Für den Döner fahre ich fünf oder zehn Kilometer, weil er so einen anderen Geschmack hat", sagt der Verkäufer, der selbst natürlich auch ein Geheimrezept hat. Er erzählt von Kunden, die extra für seinen Döner nach Detmold kommen – aus Herford, Lemgo oder Lage. &bdquo;Es hat sich verbreitet, dass das der erste Dönerladen hier ist", sagt er.

Gastfreundschaft ist wichtig

Das Erfolgsrezept: Mit Herz und Gastfreundschaft zubereiten und verkaufen. &bdquo;Das muss man mit Herz machen, mit Liebe", betont Hussein Mhnna und weist auf sein T-Shirt hin, auf dem ein Herz und der Schriftzug &bdquo;Kebabadin" zu sehen sind. &bdquo;Wenn man was aus Liebe macht, macht man das aus 100-prozentiger Überzeugung, und dann schmeckt das gut." Ebenfalls wichtig: Die Gastfreundschaft. &bdquo;Die meisten kennen mich. Ich sage immer ,Hallo mein Freund, wie gehts? Alles gut?" Beides zusammen sei die beste Kombination.

Vor nunmehr 39 Jahren habe ein Mann namens Riyad, den Hussein Mhnna als seinen Onkel bezeichnet, &bdquo;Kebabadin" gegründet. Riyad habe damals mit seiner Familie im Wohnzimmer gesessen und vom ersten Döner in Berlin gehört, den dort der Gastarbeiter Kadir Nurman zubereitete. Ein Verwandter der Familie sei in Berlin gewesen und habe gemeint: &bdquo;Das können wir hier auch", sagt Hussein Mhnna. Dann sei der Name entstanden – &bdquo;Kebabadin". &bdquo;Das heißt der einzige Döner", sagt der 43-Jährige. Der Laden sei dann direkt gut gelaufen. &bdquo;Döner machen ist nicht schwer, das ist wie zu Hause ein Butterbrot schmieren", sagt er.

Ursprung in der Türkei

Doch am Anfang kannte niemand die gefüllten Brottaschen: &bdquo;Bis heute kommen Gäste, die sagen ,Ja, damals 1983, da waren wir hier essen", erinnert sich Hussein Mhnna. Viele hätten hier in Detmold ihren ersten Döner gegessen. Mittlerweile komme schon die dritte Generation, die Kundschaft sei familiär geworden. &bdquo;Der Junge, der jetzt kommt, weiß: Mein Vater und mein Opa waren hier früher auch essen." Und der Opa kommt auch: &bdquo;Es ist interessant, dass mit den Jahren auch ältere Leute kommen, die gerne hier Döner essen, die dann von ihren Enkeln erzählen, die Döner essen", sagt er. Früher seien eher die Jugendlichen vorbeigekommen.

Dem ersten Döner in Berlin sind allerdings Döner in der Türkei vorausgegangen. &bdquo;Ursprünglich kommt er aus der Türkei", sagt Hussein Mhnna und erzählt von einem der ersten Dönerläden, der zu einem Museum umgebaut sei. Diesen Ort möchte er gerne einmal besuchen. Dort wurde der Fleischspieß noch mit der Hand gedreht, erhitzt wurde das Fleisch mittels eines kleines, stehenden Ofens, dessen Fächer mit glühenden Kohlen bestückt waren, beschreibt er.

Warum der Döner bei den Deutschen so beliebt ist? Es sei mit frischem Brot, Fleisch, Salat und Joghurt das gesündeste Fast Food, ist sich Hussein Mhnna sicher. In den Klassiker gehören übrigens Tsatsiki, Eisbergsalat, Rot- und Weißkohl, Zwiebeln, Tomaten, Gurken und das Fleisch. Vegetarische und vegane Alternativen biete er auch an – ebenso wie die Aktion &bdquo;Lipper für Lipper", bei der ein Gast einen Gutschein für einen Döner kaufen kann, den dann eine bedürftige Person im Laden einlöst. Das werde gut angenommen. 50 Jahre Döner in Deutschland folgt übrigens im kommenden Jahr 40 Jahre &bdquo;Kebabadin" in Detmold – und 20 Jahre Hussein Mhnna bei &bdquo;Kebabadin".

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