Smarter Anhänger: Studierende entwerfen mobiles Büro für die Stadt

Detmold. Ein "rollendes Projektbüro" für die Stadt Detmold zu entwerfen, ist die Aufgabe von acht Studierenden des Fachbereichs für Architektur und Innenarchitektur an der TH OWL gewesen. Die Ergebnisse, die im Lehrgebiet "Produktdesign und Ergonomie" entstanden sind, können sich sehen lassen. Sie wurden zum Semesterende auf dem Campus Bürgermeister Frank Hilker und weiteren Vertretern der Stadt präsentiert.

Die Stadt möchte zu den Bürgern auch in die Ortsteile gehen, um einen Austausch vor Ort zu schaffen. Dazu sollte ein "rollendes Projektbüro" als Anhänger entwickelt werden: als Smart City -Showroom, für Gespräche über Nachhaltigkeit und mehr. Aber Bürger sollen dort auch digital Anträge abgeben können. Für das Projekt hat sich die Stadt mit dem Stadtverkehr Detmold verbunden: Deren Ticketverkauf-Anhänger soll so um- und ausgebaut werden, dass beide ihn nutzen können. Soweit die Vorgaben.

Multifunktionale Nutzung Die Aufgabe für die Studierenden war es, ein umsetzbares Konzept für den Ausbau des Anhängers zu designen - einschließlich smarter, innovativer und möglichst nachhaltig konzipierter Möbel aus lokalen Ressourcen. Kristina Stoz stattete in ihrem Entwurf den Kastenwagen mit einer umlaufenden Holzlattung aus. An diese können Regale, Markise und Bänke eingehakt werden. Ein Monitor ist ebenfalls außen integriert. Ein Eckfenster erlaubt den Blick ins Innere, wo sich Schrankwände und zwei Sitzplätze für Mitarbeiter befinden.

Skaidrit Bischoffs und Anastasia Mouratidous Vorstellung ist eine Box zum Ausklappen mit einer großen Markise, um sich den Bürgern so zu öffnen. Dafür haben sie ein besonderes Naturgewebe als Bedeckungsstoff gefunden. Eine grüne Sitzlandschaft lädt draußen zum Sitzen ein. Innen setzt sich das Farbkonzept mit Sitznische und Polstern fort. Solarpaneele liefern einen Teil der benötigten Energie.

Jury wählt bestes Modell Bei Marjory Azurin Taboada klappt die Eingangstür seitlich aus. Sie hat sich flexible Boxen ausgedacht, die als Stehtische oder Sitzflächen dienen können. Sperrholz wird als nachhaltiger Werkstoff eingesetzt. Ecem-Aylin Kucuk und Vida Fakhimi haben sich für eine Vielfalt an Hölzern entschieden. Beim Schranksystem innen lassen sich Klapptische und Stühle einklappen. Außen kann ein Teil des Mobils als Plakatwand gestaltet werden.

Für den das Projekt begleitenden Professor Ulrich Nether soll der Anhänger ein Aushängeschild für Detmold werden. "Mir hat das viel Spaß gemacht", sagte er. Die Entwürfe müssten nun noch zur Baureife weiterentwickelt werden. Von den vier Modellen wird eine Jury in der nächsten Woche eine Arbeit zur Realisierung auswählen. Der Umbau zum Projektbüro soll noch in diesem Jahr umgesetzt werden.

Bürgermeister ist begeistert Bürgermeister Frank Hilker zeigte sich angetan von den Entwürfen. Wichtig sei eine multifunktionale Nutzung. Vielleicht würden am Ende auch Ideen von zwei Arbeiten übernommen. "'Smart Cities' heißt auch, dass wir neue, kreative Formate in der Zusammenarbeit mit der Stadtgesellschaft ausprobieren. Wichtig ist für uns, dass die Werte Offenheit, Kreativität, Kollaboration durch das Konzept unterstützt werden", sagte der Bürgermeister.

Die Stadt bekommt über das Förderprogramm "Modellprojekt Smart Cities" rund 8,6 Millionen Euro an Fördermitteln.

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