Dieter Kropp und vierrädrige Nostalgie begeistern im Detmolder Freilichtmuseum

Detmold. &bdquo;Die Tankstelle ist hier wie ein Ufo gelandet“, gab Museumsdirektor Professor Jan Carstensen vor mehr als einem Jahrzehnt zu Protokoll. Im Freilichtmuseum, das von Fachwerk-Gebäuden aus dem 18. und 19. Jahrhundert dominiert wird, wirkt die &bdquo;Tanke“ wie eine willkommene Abwechslung für das Auge. Für einen Abend mit &bdquo;handgemachter Musik“ bot das gute Stück aus Siegen-Niederschelden eine würdige Kulisse zwischen Streetfood und Rock´n´Roll. Mitten drin: Dieter Kropp und jede Menge Nostalgie auf vier Rädern.

Vor, hinter und unter der Tankstelle saßen rund 250 Gäste bei bestem Wetter. Rund um die &bdquo;Tanke“ standen 17 Oldtimer, die die Oldtimerfreunde Extertal ins Freilichtmuseum gefahren hatten. Tankstelle mit Benzinpreisen in D-Mark und alte Autos - das passte natürlich. Bevor Dieter Kropp, Mickey Meinert und Co. die Instrumente in die Hand nahmen, nutzen die zahlreichen Besucher der Tankstellenparty die Chance, mal einen Blick &bdquo;unter die Haube“ beim Fiat Spider, Mini, VW Käfer, Audi 100 oder NSU Prinz zu werfen.

Joachim Schimanski aus Detmold von den Oldtimerfreunden: &bdquo;Hier stehen nur Autos, die älter sind als 40 Jahre. Wir haben unten auf dem Parkplatz vor dem Museum zusammen gewartet und sind als Kolonne ins Paderborner Dorf bis zur Tankstelle gefahren.“ Wobei am Ende so wenig Platz war, dass ein roter Mercedes aus der Mitte des letzten Jahrhunderts am Hang kurz vor den Schafen neben dem Bühnen-Lastwagen eingeparkt wurde.

Trotz Trankstellenflair kein Dosenbier Was es trotz Tankstellenflair nicht gab, war Dosenbier. Dennoch hatten Markus Schuster und sein Team vom &bdquo;Weißen Ross“ jede Menge Ideen von der Pasta über den Burger bis zum Cocktail hinter der Tanke platziert. Die kleine Schlange vor dem Stand der Wertmarken schob sich quasi an dem Betonbau mit dem von drei Säulen getragenen Dach, Kassenraum, WC und Waschhalle bis zu den bayerischen Bänken neben der einstigen Zapfsäule vorbei.

Am Rande: Keine Spur von Shell oder Aral; die rot-blauen Tankeinrichtungen tragen das Logo des Wuppertaler Mineralölgroßhandels Homberg, eine Firma, die es längst nicht mehr gibt. Den Lastwagen, auf dem die Bühne für Kropp und seine Mitstreiter aus Heiligenkirchen, Kohlstädt und Bückeburg stand, hatte der Detmolder Unternehmer Hanno Baumann (Plantag) aus seiner &bdquo;Sammlung“ kurzfristig zur Verfügung gestellt - und der war natürlich stil-echt auch ein Oldtimer. Und damit das Thema &bdquo;Auto“ bloß nicht in Vergessenheit geriet, hatte Dieter Kropp bei seiner Songauswahl einen dabei, der folgende Zeile beinhaltete: &bdquo;Ich stehe hier hinter Oelde auf der A2. Jetzt weiß ich, man sollte nicht an den Reifen sparen.“ Drei Sekunden später griff er wieder zur Mundharmonika, naja, die Szene sagt bekanntlich &bdquo;Blues Harp“ - egal ob im Museum oder an der Tanke.

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