Detmold. Wie kann es gelingen, mehr Frauen für die Kommunalpolitik zu gewinnen? Darum ist es bei einem Workshop im Rathaus gegangen. 19 Politikerinnen und Politiker und sechs Führungskräfte aus der Verwaltung waren dabei. Erste Ideen: Um den Zeitaufwand für Sitzungen zu verringern, könnten Tagesordnungspunkte begrenzt und Sitzungsdauern maximiert werden. Es gelte, Themen gut zu gewichten, Redezeiten zu begrenzen und Sitzungen straffer zu leiten. Ein Kodex soll Regeln des Miteinanders festlegen.
Unter dem Titel "Gute Rahmenbedingungen für kommunalpolitisches Engagement – mehr Frauen in die Kommunalpolitik“ hatte Bürgermeister Frank Hilker laut Pressemitteilung der Stadt Detmold eingeladen. Die Gleichstellungsstelle hatte zuvor in einer Umfrage „hemmende und auch fördernde Faktoren“ für politisches Engagement von Frauen gesammelt. Die Erkenntnisse aus dieser Umfrage bildeten die Grundlage für den Workshop.
Kommunalpolitik soll attraktiver werden
In einer „konstruktiven Arbeitsatmosphäre“ hätten sich die Teilnehmer intensiv mit der Frage auseinandergesetzt, wie kommunales Engagement „vereinbarkeitsfreundlicher, beteiligungsoffener und ansprechend“ gestaltet werden könne, heißt es. Regina Homeyer hatte das Treffen organisiert. Die Gleichstellungsbeauftragte zieht ein positives Resümee: "Das Ziel ist erreicht: Sich gemeinsam auf den Weg zu machen und Veränderungen anzustoßen, die Kommunalpolitik attraktiver macht und sich positiv auf die politische Teilhabe von Frauen auswirkt,“ wird sie zitiert.
Kodex für das kommunalpolitische Miteinander
Und die Diskussionskultur zu verbessern, soll ein „Kodex des kommunalpolitischen Miteinanders“ erarbeitet werden. Die Sitzungsleitung habe dabei eine Schlüsselrolle, sodass Fortbildungen für Ausschussvorsitzende angeboten werden sollten.
Ein weiterer Fokus liege auf gut auffindbaren Informationen auf der Homepage der Stadt Detmold, beispielsweise zur Übernahme von Betreuungskosten während der Sitzungen und zu eben diesem Kodex.
Um Frauen besser zu motivieren, seien fraktionsübergreifende Aktionen wichtig. Auch sei zu wenig bekannt, dass bei vielen Parteien ohne Parteibuch Engagement möglich sei, beispielsweise als Sachkundige Bürgerin. Insgesamt sei es wichtig, Demokratieverständnis zu fördern, über Kommunalpolitik aufzuklären und für politisches Engagement zu werben - auch mit Blick auf jüngere Generation. Dabei gilt es nach Angaben der Workshop-Organisatoren, die positiven Erkenntnisse aus der Studie zu vermitteln: „Kommunalpolitik ist spannend, ermöglicht die Mitwirkung an Lösungen und fördert die eigene Weiterentwicklung.“
Die Vorschläge und Ideen werden nun sorgfältig geprüft und in weiteren Schritten umgesetzt.