Detmold. Das Detmolder Jugendorchester hat auf einer Konzertreise nach Washington „alte musikalische Freunde“, das McLean High School Orchestra, besucht. Mit dreiunddreißig jugendlichen Musikerinnen und Musikern ging es von Amsterdam aus über den Atlantik.
„Die Gastfamilien begrüßten die deutschen Gäste überaus herzlich und zeigten ihnen die Umgebung Washingtons, planten aufregende Ausflüge und ließen ihre Gäste teilhaben am amerikanischen Familienleben“, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Partnerschaft der beiden Orchester feiere dieses Jahr ihr 30-jähriges Jubiläum und fast genauso lange organisiere Sabine Hilbert-Opitz den außermusikalischen Teil des Austausches.
„Die gemeinsamen Proben in der McLean High School waren aufregend und erfolgreich, da nun fast 80 Musikerinnen und Musiker gemeinsam Dvoraks 8. Sinfonie interpretierten sowie Filmmusik aus ,Wicked’ und ,Chicago’ unter der Leitung von Starlet Smith und Florian Wessel frisch und mit jugendlichem Elan spielten.“ Amerikanische und deutsche Streicher hätten sich ein Pult geteilt und voller Energie gesprüht, um den Werken den letzten Schliff zu geben. Die Holz- und Blechbläser vervollständigten den orchestralen Klang, zwei Harfen, Klavier und Schlagzeug ergänzten den vollen Orchesterklang auf der großen Bühne, heißt es weiter.
Museumsbesuch bringt schicksalhafte Geschichte näher
„Als besonderes Highlight besuchte das gesamte Austauschorchester das Kennedy Center und hörte dort Dvoraks Violinkonzert mit dem weltberühmten Geiger Gil Shaham, begleitet vom National Symphony Orchestra.“ Auf geschichtliche Spurensuche begab sich das Detmolder Jugendorchester im United States Capitol, im National Museum of the American Indian und im National Museum of African American History and Culture sowie in der Stadt Alexandria. Die sei um 1700 einer der profitabelsten Sklavenmärkte im britischen Amerika gewesen.
„Die Jugendlichen beschäftigten sich mit der schicksalhaften Vergangenheit des Landes und stellten dabei fest, wie aktuell Ausgrenzung und Rassismus auch heute noch weltweit sind.“ Ein Besuch des Air Force Memorials in Arlington und die Begegnung mit Mitgliedern der United States Air Force Band hätten den jungen Musikern geholfen, das moderne Stück „Three Metallic Spires“ von Karel Butz, das dieses Monument vertont, im Konzert noch besser zu interpretieren.
Gegenbesuch
Das Detmolder Jugendorchester freue sich schon jetzt, seine amerikanischen Freunde im Januar 2025 am Grabbe-Gymnasium zum Gegenbesuch begrüßen zu dürfen. Das Austauschprogramm wird durch die Jeunesse Musicales Deutschland, das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und den Förderverein des Grabbe-Gmnasiums finanziell gefördert.