Detmolder Zugunglück vor 50 Jahren: Wie die Bahn solche Unfälle vermeiden will

Detmold. Vor 50 Jahren kommt es in Detmold zu einem schweren Unfall mit einem Güterzug und einem Personenzug . Dabei wurden 26 Menschen verletzt, einige schwer. Doch wie möchte die Bahn solchen Unfällen vorbeugen? Die LZ hat nachgefragt.

Laut der Pressestelle der Deutschen Bahn (DB) müssen entgegenkommende Züge auf eingleisigen Strecken zunächst in einem mehrgleisigen Abschnitt – zum Beispiel in einem Bahnhof – warten, bis das eingleisige Teilstück frei ist. Dann bekommen sie von den Fahrdienstleitern ein grünes Fahrtsignal. Anschließend geben die Fahrdienstleiter, unterstützt von Technik, von ihren Stellwerken aus die Streckenabschnitte für die Zugfahrten frei. Zusätzlich sind bundesweit nahezu alle Strecken mit einem Sicherungssystem ausgestattet. Diese Technik löst eine Zwangsbremsung aus, wenn ein Zug ein rotes Signal überfahren sollte.

Vorsichtsmaßnahmen falls die Technik versagt Die wenigen eingleisigen Strecken, die bislang noch nicht mit einem automatischen Zugmeldesystem ausgerüstet sind, würden schrittweise modernisiert, heißt es von der Deutschen Bahn. Mit einer sogenannten &bdquo;Streckenblockung“ stelle die Bahn sicher, dass Züge eine belegte Strecke nicht befahren könnten.

Doch was passiert, wenn alle technischen Sicherheitsvorkehrungen nicht greifen? Dazu schreibt die Bahn: &bdquo;Bei einem kompletten Ausfall der Sicherungstechnik auf einer Strecke bestehen verschiedene Rückfallszenarien. So wird ein Meldeverfahren bei einem Ausfall der Gleisfreimeldeanlage zwischen Start und Zielbahnhof eingeführt. Danach fährt der erste Zug auf Sicht. Das bedeutet, nicht mehr als 40 Kilometer pro Stunde.“ Des weiteren sei eine weitere Zugfahrt erst dann möglich, wenn ein Mitarbeiter die Ankunft des ersten Zuges festgestellt hätte.

Notfallmanager hat am Unfallort das Sagen Bei besonderen Vorkommnissen und Hilfseinsätzen kommen Notfallmanager der DB zum Einsatz. Ein Mitarbeiter der Pressestelle erklärt: &bdquo;Die Notfallmanager der Deutschen Bahn verfügen jeweils über eine fundierte eisenbahnbetriebliche Ausbildung. Ergänzend verfügen sie über Fachkenntnisse zur Sicherheit im Bahnbetrieb oder zu Regelwerken und Eisenbahntechnik.“ Diese Kenntnisse würden in regelmäßigen Fortbildungen gefestigt und auf dem aktuellen Stand gehalten werden. Aufgrund dieses Wissens haben die Notfallmanager am Unglücksort das Sagen.

&bdquo;Der Notfallmanager ist Einsatzleiter für den Bereich der Deutschen Bahn. In dieser Funktion ist er gegenüber allen am Ereignisort anwesenden DB-Mitarbeiter anderer beteiligter Eisenbahnunternehmen weisungsbefugt“, schreibt der Pressesprecher.

Laut dem Statistischem Bundesamt kam es im Zugverkehr im Jahr 2022 zu 490 Unfällen mit Personenschaden. Dabei gab es 170 Tote, darunter acht Fahrgäste und acht Bedienstete. Die 154 weiteren Toten werden vom Statistischen Bundesamt als &bdquo;Sonstige Personen“ geführt. Dabei handelt es sich unter anderem um Autofahrer, Fußgänger, Fahrradfahrer und andere Verkehrsteilnehmer. Auf Nachfrage der LZ erklärt das Statistische Bundesamt, dass Suizide nicht gelistet würden, da sie keine Unfälle im wörtlichen Sinn seien.

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