Zwischen Klinik und Klinik: Ist für Rettungswagen in Detmold bald kein Durchkommen mehr?

Detmold. Im Detmolder Norden wird von Sommer an kräftig gebaut. Über einen Zeitraum von drei Jahren werden das Kanalsystem und die Straßenoberfläche der Lemgoer Straße zwischen dem Nordring und der Feldstraße erneuert. Das Großprojekt betrifft eine der wichtigsten Einfallstraßen in die Stadt. Täglich nutzen rund 14.000 Fahrzeuge die Straße, viele davon kommen aus Richtung Lemgo - darunter auch so mancher Rettungswagen.

Denn: Die Straße verbindet nicht zuletzt den Großraum Lemgo mit dem Klinikum in Detmold. Besonders wichtig wird das im Hinblick auf die Zusammenlegungen von klinischen Abteilungen. Weil es in Lemgo beispielsweise keine unfallchirurgische Ambulanz mehr gibt , fährt der Rettungsdienst häufiger nach Detmold. Der direkte Weg führt dabei oftmals über die Lemgoer Straße. Nun steht für geplante drei Jahre auf genau dieser Strecke eine Großbaustelle an. Dass es durch die Bauarbeiten zu Einschränkungen auf der Straße kommen könnte, dürfte klar sein. Aber wie sieht es nach der Fertigstellung aus?

Insel kann im Notfall überfahren werden Unter anderem ist für die &bdquo;neue“ Lemgoer Straße geplant, zwischen der Kreuzung Georgstraße/Sylbeckestraße und der Feldstraße einen Mittelstreifen mit insgesamt elf schrägen Parkplätzen zu installieren . Die daneben liegenden Fahrstreifen bekommen jeweils eine Breite von knapp dreieinhalb Metern. Können Feuerwehr und Rettungsdienst die Straße an dieser Stelle dann überhaupt noch passieren? Immerhin verwehrt die Mittelinsel ein mittiges Durchfahren zwischen den Fahrspuren. Und bleibt für Autofahrer bei einem heranrauschenden Rettungswagen mit Blaulicht genug Platz zum Ausweichen? Ja, meint die Stadt Detmold.

&bdquo;Die Pflasterflächen für die Parkplätze werden multifunktional gestaltet. Das heißt, sie können im Notfall auch überfahren werden, wenn dort kein Fahrzeug parkt“, teilt die Pressestelle der Stadtverwaltung mit. Auch die Inseln im Kreisverkehr könnten im Notfall benutzt werden, für Autofahrer sollen darüber hinaus an mehreren Punkten Ausweichstellen geschaffen werden.

Mehrere Ortstermine mit der Feuerwehr Allgemein sei die möglichst freie Fahrt für Rettungsfahrzeuge ein Sicherheitsaspekt, den die Stadt für sehr wichtig halte. &bdquo;Deshalb hat es bei der Planung der Umbaumaßnahme an der Lemgoer Straße mehrere Abstimmungstermine mit der Feuerwehr Detmold gegeben – auch vor Ort.“ Mit Blick auf die Kliniken Lemgo und Detmold weist die Stadt ferner daraufhin, dass es sich bei den Krankentransportfahrten von einem Standort zum anderen oftmals lediglich um Krankentransport- oder Verlegungsfahrten handelt, die ohne Sonderrechte, also Blaulicht und Martinshorn, bewältigt werden können. Ein Ausweichproblem bestehe dann erst gar nicht.

Wie der Kreis Lippe auf LZ-Anfrage mitteilt, sei es der Rettungsdienst gewohnt, mit Einschränkungen durch Straßenbaumaßnahmen umzugehen. Verzögerungen und Einschränkungen seien bei Einsatzfahrten generell im Einzelfall möglich, eben auch durch eingeengte Fahrbahnen in der Kombination mit hohem Verkehrsaufkommen. &bdquo;Grundsätzlich wird der Rettungsdienst über die Feuerschutz- und Rettungsleitstelle über Baumaßnahmen im Straßenverkehr informiert“, heißt es von der Pressestelle des Kreises. Die Fahrzeugbesatzungen wählten ihre Routen nach Entfernung, Zeit und Patientenkomfort aus. Bei zeitkritischen Einsätzen werde grundsätzlich die schnellste Route unter Einsatz von Sonderrechten gewählt.

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