Wegen Flughafenstreik: Detmolder Restaurant kann nicht öffnen

Detmold. Wegen eines Streiks des Bodenpersonals am Frankfurter Flughafen sitzt Vieng Vilay Davong mit seiner Familie in Thailand fest. Derweil stehen die Kunden seines Restaurants im &bdquo;Neuen Krug“ vor verschlossenen Türen.

Eigentlich hätte das &bdquo;Ban Phaithong“ in der Gaststätte neben dem Sommertheater nach dem Betriebsurlaub ab Freitag, 8. März, wieder geöffnet haben sollen. Über Facebook nimmt die Familie am Mittwoch, 6. März, Kontakt zu ihren Kunden auf: &bdquo;Es wurde uns soeben mitgeteilt, dass unser Flug von Thailand nach Deutschland aufgrund eines Streiks auf unbestimmte Zeit verwehrt wird.“ Gäste finden an der Eingangstür des &bdquo;Neuen Krugs“ einen Zettel mit dem gleichen Text.

Als klar ist, dass das Restaurant nicht rechtzeitig öffnen kann, macht sich die Familie dran, die Reservierungen abzusagen. &bdquo;Direkt am Freitag hätten wir einen großen Tisch mit 20 Gästen gehabt mit einer Feier zum 90. Geburtstag“, bedauert Inhaber Davong.

1000 ausgefallene Flüge laut Lufthansa &bdquo;Wir sind am Mittwoch zum Flughafen gefahren und haben erst beim Einchecken erfahren, dass der Flug ausfällt“, erzählt er. Grund für die Streichung des Direktflugs von Thai Airways von Bangkok nach Frankfurt sind massive Probleme am hessischen Luftfahrt-Drehkreuz. Denn dort hat Verdi für Donnerstag, den Tag ihrer Landung, das Bodenpersonal zum Streik aufgerufen. &bdquo;Drei Stunden vor unserem Abflug hat man uns eine E-Mail geschrieben“, berichtet Davong. &bdquo;Da waren wir aber schon auf dem Weg zu Flughafen.“

Später ruft Verdi dann auch die Luftsicherheitskräfte in Frankfurt zum Streik auf. Die Lufthansa spricht von 1000 ausgefallenen Flügen und 100.000 betroffenen Passagieren. Man bemühe sich, zehn bis 20 Prozent des ursprünglichen Flugplans trotzdem umzusetzen. Davongs Maschine ist nicht darunter. &bdquo;Mein Neffe, der unseren Flug über ein Internetportal gebucht hatte, sagte uns, dass wir echt Pech gehabt hätten, weil nur unsere Maschine betroffen gewesen sei.“ Es habe sehr lange gedauert, bis seine Familie in Bangkok Informationen bekommen habe, ärgert sich Davong. &bdquo;Wir saßen vier Stunden am Flughafen. Es gab nur einen Schalter für Infos. Von Thai Airways hieß es, sie hätten erst am 21. März einen Flug für uns.“

Hotline-Chaos bei Thai Airways Am Freitag nehmen die Sicherheitskräfte am Frankfurter Flughafen wieder ihre Arbeit auf. Das Bodenpersonal streikt noch bis Samstagmorgen weiter. In ihrer Not bucht die Familie einen 18-Stunden-Flug mit Zwischenstopp in Shanghai bei China Airlines. &bdquo;Hätten wir neue Tickets bei Thai Airways gebucht, hätte es auch vor dem 21. Flüge gegeben, aber umbuchen ging angeblich nicht“, ärgert sich Davong. &bdquo;Jedes Mal wenn wir dort anriefen, hatten wir wieder einen anderen Gesprächspartner und bekamen andere Infos.“ Am Montag sei dann der erlösende Anruf gekommen, dass man in einem 11,5-Stunden-Direktflug von Dienstagabend auf Mittwochfrüh doch noch Plätze für die Familie habe. Davong: &bdquo;Wir haben dann bei China Airlines wieder storniert - und natürlich nicht alles zurückbekommen. Also haben wir 1500 Euro quasi weggeschmissen.“

Am Dienstagabend um 23.40 Uhr Ortszeit macht sich die Familie in Bangkok auf den Rückweg nach Deutschland. Ankunft in Frankfurt: Mittwoch, 6 Uhr. Auf Facebook verkünden sie die frohe Nachricht: &bdquo;Es ist soweit: Wir kommen bald nach Hause.

Ab Donnerstag, 14.03., haben wie wieder wie gewohnt für Sie die Türen geöffnet und freuen uns auf Ihren Besuch.“ Das ist fast eine Woche später als ursprünglich geplant. Rund 10.000 Umsatz fehlt ihm dadurch, schätzt Davong. &bdquo;Und das Personal musste in der Zeit ja ja auch weiter bezahlt werden.“

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