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Literatur- und Musikfestival eröffnet die Saison im Hangar 21 in Detmold

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Die georgisch-deutsche Dramatikerin, Romanautorin und Theaterregisseurin Nino Haratischwili wird beim Festival aus ihrem Werk lesen. - © G2 Baraniak
Die georgisch-deutsche Dramatikerin, Romanautorin und Theaterregisseurin Nino Haratischwili wird beim Festival aus ihrem Werk lesen. (© G2 Baraniak)

Detmold. Das Literatur- und Musikfestival „Wege durch das Land“ eröffnet die Saison am Samstag, 4. Mai, im Hangar 21 in Detmold. Unter dem Titel „In Zeiten des Umbruchs“ begrüßt das Festival die Autorin Nino Haratischwili, die aus ihrem neuesten Roman „Das mangelnde Licht“ lesen wird, sowie Schauspieler Sebastian Ströbel und das Ensemble Tetra Brass. Für die Veranstaltung gibt es noch Karten.

Der Ort für die Eröffnung sei bewusst gewählt, schreiben die Veranstalter in einer Pressemitteilung: Die ehemalige Flugzeughalle stehe symbolisch für das, was „Wege durch das Land“ auszeichne. „Einen Ort des Ankommens, des kurzen Verweilens und Weiterziehens.“ Auch das diesjährige Motto, „Das Heim ist fort, das Weh, es bleibt“ füge sich fließend in dieses Bild. „Entwurzelung und der Verlust von Heimat, in der Fremde ankommen, all dies spiegelt sich in den Texten und in der Musik wieder, die diesen Abend im Fokus stehen“, heißt es weiter.

„Verrat und Tod“

In Nino Haratischwilis Roman „Das mangelnde Licht“ geht es um vier Freundinnen, die in Tiflis zusammentreffen. „Doch dann kommt das Ende der Sowjetunion, die Unabhängigkeit Georgiens, wenig später der Sturz des Präsidenten. Es folgen Bürgerkrieg und Chaos“, wird die Handlung zusammengefasst. Haratischwili zeige eindringlich, wie Fehden zwischen Familien erwachsen, erzählt von kriminellen Banden und Drogen, die das Land fluten.

„Die Protagonistinnen gehen beschädigt aus diesem Grauen hervor, die Freundschaft ist längst überschattet von Verrat und Tod. Später kommt es zum Wiedersehen und sie müssen sich der Vergangenheit, ihrer Heimat, ihren Geschichten stellen.“

Ströbel liest Bove

Dem gegenüber stehe ein Text, der sich mit den Folgen des ersten Weltkrieges auseinandersetze: „Meine Freunde“ von Emmanuel Bove. Victor Baton lebt als Kriegsinvalide in Paris. Ein junger Mann, der seine „Heimat“ – das Militär – verloren hat und verzweifelt versucht, sich in der Pariser Gesellschaft neu zu verwurzeln, um seiner Einsamkeit zu entrinnen.

Er begegnet Menschen wie dem Schnorrer Billard oder der Nachtclub-Sängerin Blanche. Aber zu Freunden werden sie nicht und so bleibt er letztlich für immer allein. „Dieses Meisterwerk schlägt einen ganz eigenen Ton an, der zum Nachdenken über die Gesellschaft und sich selbst anregt“, schreiben die Veranstalter. Der Schauspieler Sebastian Ströbel wird aus Boves Roman lesen.

Die musikalische Komponente

„Das Ensemble Tetra Brass lotet immer wieder die Grenzen ihrer Instrumente aus, Kreativität und experimentelle Offenheit zeichnen sie aus“, kündigen die Veranstalter den musikalischen Act des Eröffnungsabends an. „Dabei stehen sie immer auch in Korrespondenz mit dem jeweiligen Raum und bespielen den Hangar 21 an diesem Abend auf eindrucksvolle und einzigartige Weise.“

Die Veranstaltung im Hangar 21 findet am Samstag, 4. Mai, ab 18 Uhr statt. Ticketpreise starten ab 22 Euro und können online unter www.wege-durch-das-land.de erhältlich oder können unter Tel. (05231) 3080210 bestellt werden.

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