Klinikum Lippe führt Lipper durch die OP-Säle

Kreis Lippe. Kinder im Kreißsaal – was sich erst einmal selbstverständlich anhört, ist eigentlich gar nicht erlaubt. Zumindest, wenn es sich um nicht gerade erst geborene Kinder handelt. Am Tag der offenen Tür des Klinikums Lippe und dem damit verbundenen Familientag ist aber alles möglich gewesen, und so haben sich nicht nur durch den Kreißsaal, sondern auch durch die OP-Räume und das Herzkatheterlabor hunderte neugierige große und kleine Gäste gedrängt.

Krankenhausbesuche, die findet eigentlich kaum jemand wirklich gut. Umso wichtiger war es dem Team des Klinikums Lippe, zu dem besonderen Jubiläum zum 175. Geburtstag die Menschen einzuladen, aufzuklären und die Arbeit im Klinikum vorzustellen. Dass aus einem geplanten Tag der offenen Tür auch ganz schnell ein Familienfest werden kann, das hatten die Besucher dem neuen Chefarzt der Kinderklinik, Dr. Marc Mendler, zu verdanken, verriet Pressesprecher Christian Ritterbach. &bdquo;Die Idee fanden wir super, und so haben wir unser Programm als ein Mitmachprogramm gestaltet, das wirklich ganz hervorragend angenommen wird.“

Kindern die Angst vorm Krankenhaus nehmen

Gerade bei den Kindern sei es wichtig, ihnen die Angst vor Ärzten und Krankenhäusern zu nehmen. Um dieses Vorhaben umzusetzen, waren am Samstag zahlreiche Mitarbeiter der verschiedenen Stationen aktiv und führten die kleinen Gäste mit viel Einfühlungsvermögen an die Geschehnisse im Krankenhaus heran – etwa durch das Teddykrankenhaus- oder Baby-Versorgungskurse.

Es dauerte am Samstagvormittag kaum eine Stunde, da war der lange Flur im Klinikum voll. Die Besucher drängten sich entlang der zahlreichen Stationen, an denen Mitarbeiter einzelne Abteilungen vorstellten und aufklärten. Zusätzlich gab es gleich fünf verschiedene Führungen durch die Stationen. Am beliebtesten schien dabei die Führung durch die Operationssäle zu sein, hatten sich hierfür doch mehr als 100 Besucher im Foyer versammelt, die dann von OP-Leiter Thomas Herden in mehreren Gruppen durch die Räume geführt wurden. Stolz präsentierte er die modernen Räume, bei deren Gestaltung er und sein Team ebenfalls hatten mitreden dürfen. So sei auch das idyllische Bild eines Waldes an die Zimmerdecke des Narkoseraumes gekommen, verriet er.

Einblicke in den Kreißsaal

Susann Grabsch, die leitende Hebamme des Klinikums, nahm zahlreiche werdende Mütter, interessierte Besucher und Kinder mit auf die kleine Reise durch die Geburtsstation. &bdquo;Da kleine Kinder viel wahrscheinlicher Krankheitserreger, etwa die von Windpocken, in sich tragen, dürfen sie normalerweise nie mit in den Kreißsaal oder in die Nähe der Frühchenstation“, erklärte sie.

&bdquo;Heute ist aber die einmalige Gelegenheit, denn nach diesem Tag werden wir alle Räume sorgfältig säubern.“ Und so war es gleich mehreren Kindern möglich, zu schauen, wo sie selbst zur Welt gekommen sind, wie sich die Herztöne eines Babys im Bauch anhören und zu fühlen, wie warm die Handtücher sind, in die die neugeborenen Babys eingewickelt werden.

Weitere Führungen gab es in das Herzkatheterlabor, in die Wochenbettstation und in die Stationen des Neubaus. In der Kinderklinik erwartete die kleinen Besucher eine Kinderdisko, Kinderschminken und ein Bobbycar-Rennen. Vor der Tür informierten Polizei, Feuerwehr und das Technische Hilfswerk über ihre Arbeit.

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