Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Modernste OP-Technik

Im Klinikum Lippe operieren jetzt bis zu vier Roboter gleichzeitig

Kreis Lippe. Deutschlandweit ganz vorn dabei ist das Klinikum Lippe beim Einsatz von OP-Robotern. Durch eine Förderung des Landes NRW in Höhe von etwa 3,5 Millionen Euro konnte nach Angaben des Klinikums jetzt sogar ein Gerät der fünften Generation der DaVinci-Roboter (kurz dV5) angeschafft werden. Bundesweit ist das Gerät erst das Fünfte seiner Art, das im Einsatz ist. Mit Blick auf das Universitätsklinikum OWL am Campus Klinikum Lippe könne man mit Fug und Recht von einem der „größten chirurgischen Robotik-Zentren bundesweit“ sprechen.

Insgesamt hat das Klinikum Lippe mit der Anschaffung der neuesten Generation nun vier DaVinci-Roboter in Gebrauch. Die Förderung entfällt auf das Programm „Großgeräte der Länder“ über die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG). Professorin Claudia Hornberg, Dekanin der Medizinischen Fakultät OWL der Universität Bielefeld, freut sich über den positiven Förderbescheid: „Wir stärken den universitätsmedizinischen Campus in OWL und schaffen eine leistungsfähige Struktur für Forschung und Lehre.“

Klinikgeschäftsführer Dr. Niklas Cruse (vorne) lässt sich das neue´Operationssystem von OP-Leiter Thomas Herden direkt nach der Anlieferung erklären. - © Mandy Lange/Klinikum Lippe
Klinikgeschäftsführer Dr. Niklas Cruse (vorne) lässt sich das neue´Operationssystem von OP-Leiter Thomas Herden direkt nach der Anlieferung erklären. (© Mandy Lange/Klinikum Lippe)

Einzigartige Verfügbarkeit in OWL

Universitätsprofessor Jens Höppner, Direktor der Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, hebt hervor: „Mit vier Systemen am Campus Klinikum Lippe und zwei weiteren an den anderen Campusstandorten des Universitätsklinikums OWL in Bielefeld erreichen wir eine einzigartige Verfügbarkeit dieser hochmodernen Technik.“

Hiervon profitieren nach Aussagen Höppners nicht nur Forschung und Lehre sowie die Weiterbildung, sondern auch die Patientinnen und Patienten in der gesamten Region. Denn: Operationen, bei denen ein Roboter assistiert, „bringen durch die minimalinvasive Zugangstechnik und die hohe Präzision der Instrumentenkontrolle entscheidende Vorteile“, zeigt sich Jens Höppner in der Pressemitteilung überzeugt.

Mehr Präzision für Patienten

Mit der Verfügbarkeit von nunmehr vier DaVinci-Roboter sei außerdem am Universitätsklinikum OWL ein kontinuierliches Training an OP-Robotern gewährleistet. Die Ausbildung der Studenten und Chirurgen werde durch eine zusätzlich in der Landesförderung zur Verfügung gestellte Simulations- und Ausbildungskonsole außerdem deutlich verbessert, ist der Pressemitteilung weiter zu entnehmen.

Klinikgeschäftsführer Dr. Niklas Cruse wird darin zitiert: „Am Klinikum Lippe nutzen neben der Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie auch die Universitätsklinik für Urologie sowie die Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe die robotischen Systeme für spezialisierte Operationen.“ Des Weiteren könne das Klinikum auf die erhöhte Nachfrage von Patienten auf „hochpräzise Spitzenmedizin“ reagieren.

Lippe als Robotik-Vorreiter

Dr. Michael Leitz, Leitender Arzt der Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, hat die Robotik am Klinikum Lippe von Beginn an mit aufgebaut und ist inzwischen regelmäßig in verschiedenen Kliniken europaweit als ausgewiesener Experte zu Gast. „Mit vier DaVinci-Systemen sind wir das größte viszeralchirurgische Robotik-Zentrum in Deutschland“, betont Leitz. „Das neue System setzt einen starken Impuls für moderne, präzise Hochleistungsmedizin in Lippe.“ Seit 8. Dezember kann mit allen vier Robotern parallel operiert werden.

Mit dem System der neuesten DaVinci-Generation werde das Spektrum robotisch vorgenommener minimalinvasiver Eingriffe weiter ausgebaut. In der Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie können künftig nahezu alle gängigen Operationen robotisch erfolgen – darunter Eingriffe an Magen, Speiseröhre, Bauchspeicheldrüse, Leber, Gallenblase, Blinddarm sowie die Versorgung von Bauchwandbrüchen. „Gerade bei komplexen operativen Eingriffen zum Beispiel nach Vor-OPs oder Verwachsungen profitieren Patienten von der hohen Präzision“, zeigt sich das Klinikum überzeugt.

Copyright © Lippische Landes-Zeitung 2025
Inhalte von lz.de sind urheberrechtlich geschützt.
Weiterverwendung nur mit Genehmigung der Chefredaktion.