Detmold. Genau vis-à-vis dem Standort eines der größten ehemaligen Kolonialwarenläden in Detmold informierte die Freie Waldorfschule Lippe-Detmold über die Ergebnisse ihrer Projektarbeit zum Thema „Kolonialismuskritik in Lippe“. Lehrerin Dr. Regina Jach und einige Schüler machten interessierte Marktbesucher auf die Zusammenhänge zwischen Lippe und dem Kolonialismus aufmerksam.
„Durch die Erkundung kolonialer Spuren vor Ort, beispielsweise im Lippischen Landesmuseum oder Landesarchiv, konnten sich die Teilnehmenden mit Biografien und Objekten auseinandersetzen, die einen direkten Bezug zu Lippe bilden“, wird Dr. Regina Jach in einem Bericht zitiert. So habe sich unter anderem der fragwürdige Umgang eines lippischen Missionars mit rituellen Steinen aus Togo als interessantes Thema herausgestellt.
Besucher am Stand hätten sich angesichts der vielfältigen kolonialen Spuren in Lippe überrascht gezeigt, aber auch offen für die Thematik. „Knapp 30 der von der Gruppe entwickelten Fragebögen zu Kolonialismus und Lippe wurden zudem ausgefüllt und von der Gruppe ausgewertet“, so Jach. Das Wissen sei erkennbar noch ausbaufähig.
Das Kommunale Integrationszentrum des Kreises Lippe (KI) hatte sich im Vorfeld bei der Kulturstiftung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe um Fördergelder im Themenjahr „Postkolonialismus“ beworben und stellte die Mittel den beiden interessierten Schulen Carla-Raveh-Gesamtschule in Lemgo und Freien Waldorfschule Lippe-Detmold zur Verfügung.
„Das Ziel dieses Projekts ist es, dass in den Schulen einerseits durch die Recherche Erkenntnisse gewonnen werden, die dann andererseits durch verschiedene Aktionen in die Bevölkerung getragen werden“, erläuterte Dr. Frank Oliver Klute vom KI.