Beim Detmolder Museums-Advent entdecken die Besucher Festliches längst vergangener Tage

Detmold. Es ist immer eine ganz besondere Atmosphäre, die im Paderborner Dorf herrscht, wenn das eigentlich bereits geschlossene Freilichtmuseum die Türen im Dezember noch einmal für den Museums-Advent öffnet. Drei Tage lang haben sich Tausende Besucher entführen lassen in die Welt um das Jahr 1900 und entdecken können, wie zu dieser Zeit in verschiedenen Konfessionen Weihnachten gefeiert wurde. Abgerundet mit einem abwechslungsreichen und vor allem lehrreichen weihnachtlichen Programm.

Der Steinofen der Bäckerei des Paderborner Dorfes glühte, die Stollen und Plätzchen waren längst fertig, aber das Brot, das wurde wie gewohnt in Akkord frisch gebacken. Die Besucher freute es, standen sie doch in langen Schlagen vor der Bäckerei, in der Hoffnung, noch etwas ergattern zu können. &bdquo;Die Schlange ist zwar lang, aber zur Weihnachtszeit gehört bei uns zu Hause der Stollen einfach dazu und ich hoffe, dass nicht schon alle ausverkauft sind, denn unsere Kinder essen ihn sehr gern“, sagte Manuela Klinge, die sich hier eingereiht hatte.

Schönes von Händlern und Hobby-Künstlern Die Wettervorhersage habe Museumsdirektorin Dr. Marie Luisa Allemeyer in den vergangenen zwei Wochen immer wieder unruhig werden lassen, verriet sie. &bdquo;Es hieß die ganze Zeit, wir würden am kompletten Wochenende Dauerregen haben. Der Freitag begann zwar sehr nass, aber am späten Nachmittag wurde es echt super.“ Der Freitag sei vor allem bei den kurz entschlossenen Detmoldern sehr beliebt, sagte sie, die auch dieses Mal das Paderborner Dorf unerwartet stark besuchten. 42 externe Aussteller seien in diesem Jahr dabei, und die würden hauptsächlich aus dem Umland kommen. &bdquo;Wir haben auch viele Aussteller dabei, die hobbymäßig die schönen Dinge herstellen und sie dann hier verkaufen“, sagte Allemeyer. Hinzu kämen die hauseigenen Angebote wie Töpfern und Bastelarbeiten mit Weidenzweigen, die das Museum anbietet.

Bezüglich der Parksituation sehe sich das Organisationsteam ebenfalls gut aufgestellt, erklärte die Museumsdirektorin. &bdquo;Wir haben wie immer einen Shuttle-Service organisiert, der die Besucher sowohl von unserem eigenen großen Überlaufparkplatz an der Friedrich-Ebert-Straße als auch von den größeren Parkplätzen der Stadt abholt und oben am Eingang des Museums absetzt. Den Parkplatz direkt am Museumseingang haben wir zu diesem Zweck für Autos gesperrt.“

Vier weihnachtliche Szenen Dass die Besucher im vergangenen Jahr teilweise fast eine ganze Stunde auf den Shuttle-Bus haben warten müssen sei einem Feuerwehreinsatz in der Stadt geschuldet gewesen, der für große Staus gesorgt habe. &bdquo;So etwas können wir selbstverständlich nicht beeinflussen, aber wenn die Straßen frei sind, fährt von jedem Parkplatz im 15-Minuten-Takt ein Shuttle- oder ein entsprechender Linienbus ab.“ Dieses System funktioniere bisher hervorragend, sagte Allemeyer.

Vier Häuser hatten die Mitarbeiter des Museums wieder weihnachtlich hergerichtet und sie mit originalen Sachen aus der Zeit um das Jahr 1900 so nachgestellt, wie es dem gesellschaftlichen Stand oder religiösen Orientierung entsprach. So boten sich den Besuchern vier verschiedene weihnachtliche Arrangements: einmal das einer gut betuchten Familie, bei der es sogar Spielsachen als Geschenke gab, eine Stube am Nikolausmorgen, eine Stube am Weihnachtsmorgen einer wohlhabenden katholischen Familie und eine Stube, die das jüdische Chanukka-Fest zeigte. Die Besucher waren begeistert von diesen Darstellungen, die es sonst eher selten zu sehen gibt.

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