Plädoyer für eine bessere Welt: „Die Konferenz der Tiere“ feiert Premiere in Detmold

Detmold . Die Welt scheint aus den Fugen: Kri sen wie Kriege, Hunger, Klimawandel und Naturzerstörung dominieren die Schlagzeilen , während zahllose K onferenzen der Menschen nichts bringen . In diesem Setting bringt Regisseur Jan Steinbach Erich Kästners Klassiker &bdquo; Die Konferenz der Tiere “ , der 1949 nach den Erfahrungen des Zweit en Weltkrieges entstand , auf die Bühne des Landestheater s . Die Detmold er Premiere hat über 500 Gäste, darunter zahlreiche Kinder, begeistert. Es ist eine moderne, humorvolle und zugleich tiefgründige Insz enierung eines zeitlosen Themas mit einer moralischen Botschaft.

Jule Dohrn -van Rossum hat eine beeindruck ende Bühne geschaffen, die die Tierwelt lebendig werden lässt. Mit fantasievollen Kostümen und einer wandelbaren Kulisse wird das Hochhaus der Tiere zum Angelpunkt der Handlung. Die Bühne ist ebenso dynamisch wie die Schauspieler, die mit fließenden Übergängen zwischen Rollen und Tierarten beeindrucken. Besonders hervorzuheben ist das Lichtdesign von Udo Groll, das Stimmungen und Atmosphären auf subtile, aber wirkungsvolle Weise unterstreicht.

Steinbachs Inszenierung bleibt Kästners ursprünglicher Botschaft treu: Es geht um die Kinder der Menschen und um die Zukunft des Planeten . Die tierischen Protagonisten wie Elefant Oskar, Giraffe Élise mit französischem Akzent und Löwe Alois zeigen mit Charme und Humor, wie Zusammenarbeit und Engagement gelingen können. Dabei verliert das Stück nie die Ernsthaftigkeit seiner Kernaussage: Menschliche Ignoranz und Egoismus gefährden das friedliche Miteinander. Anne-Kristin Schiffmann repräsentiert als General Zornmüller im Stechschritt und Uniform die Menschen, die das Ansinnen der Tiere verhindern wollen .

Große Vielfalt unter den Tieren

Besonders beeindruckend ist die Vielfalt der Tiere, die vom talentierten Ensemble liebevoll charakterisiert werden . Hartmut Jonas überzeugt als majestätischer Elefant, d er Ruhe und Weisheit ausstrahlt und mit seinem &bdquo; Elefon “ alle Tiere zur Konferenz einlädt. Björn Ingmar Böske glänzt als eitler Löwe und tapferer Tapir The odor mit pointiertem Witz . Rebecca Stute bringt als Giraffe und lispelnde Maus Max Leichtigkeit und Wärme in die Szenerie, während Heiner Junghans als Eisbär Paul Mitleid erzeugt. Magdalena Weiß droht, als aufbrausender Stier Reinhold die Presse aufs Horn zu nehmen.

Das chorische Spre chen gelang immer synchroner. Beim Rap war die Textverständli chkeit allerdings nicht immer gegeben. Im zweiten Teil kommen Interaktion mit dem Publikum und das Spiel im Zuschauerraum gut an. Die Tiere spiegeln mit ihren Eigenheiten die menschliche Gesellschaft wider, was zu zahlreichen Lachern führt . Zugleich gibt es nachdenk liche Momente, die innehalten lassen. S teinbach versteht es , Kästners Vis ion von Frieden und Solidarität zu aktualisieren. Entstanden ist ein Familienstück zur Weihnacht szeit, das Groß und Klein mit viel Wärme zum Nachden ken bringt und Hoffnung macht. Veränderung beginnt bei uns selbst und sogar die kleine Maus kann helfen, die Welt zu retten.

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