In Detmold gibt es brasilianische Rhythmen gegen den Winterblues

Detmold. Die Big Band der Hochschule für Musik Detmold hat im ausverkauften Konzerthaus rund 600 Gäste unter Leitung von David Plate nach Brasilien entführt. Der renommierte Gitarrist Paulo Morello aus Berlin machte den Abend zum besonderen Erlebnis.

Schon mit den ersten Klängen des &bdquo;One Note Sambas“, den der brasilianische Komponist Antonio Carlos Jobim 1959 schrieb, war die Hingabe der Musiker für die brasilianische Musik spürbar. Soloeinlagen von Gitarrist Paulo Morello, Saxofonist Johannes Curran und Pianist Felix Dransfeld verliehen dem Stück im Arrangement von Mike Tomaro viel Charme.

Bandleader David Plate führte souverän durch ein Programm, das die klangliche Vielfalt und Virtuosität der Big Band unter Beweis stellte. Mit Stücken wie &bdquo;Partido Blue“, die verschiede brasilianische Stile vereinen, oder &bdquo;Black Orpheus“ von Luis Bonfa zeigte die Band ihre Wandlungsfähigkeit.

Beeindruckend war auch der Titel &bdquo;Baiãozinho“ im Arrangement von Plate und Morello, der mit seinen lebhaften Rhythmen und komplexen Harmonien die Energie der brasilianischen Musik in Reinform widerspiegelte.

Herausragender Gitarrist in Europa

Neben einem Solo von Morello verlieh Schlagzeuger Simon Westermeier dem Stück viel Drive. Die präzise Rhythmussektion, dynamische Bläser und fesselnde Soli ließen die Hörer immer wieder in begeisterten Applaus ausbrechen.

Paulo Morello, einer der herausragenden Jazzgitarristen Europas und Experte für brasilianische Musik, bewies mit Eigenkompositionen wie &bdquo;Let’s Vamos“ eindrucksvoll, wie hervorragend er die Fusion aus Jazz und brasilianischen Rhythmen beherrscht. Seine ruhige Ballade &bdquo;Entre as Ondas“ widmete er dem verstorbenen Jobim zum 98. Geburtstag. Als Quartett verliehen dem Bossa Nova Felix Dransfeld am Klavier, Mathilda Stärk am Kontrabass, Drummer Simon Westermeier und Morello an der Gitarre viel Glanz. Virtuose Melodien und groovende Rhythmen fesselten auch im rasanten Fußballstück &bdquo;7:1“, das Morello 2014 im Stil des brasilianischen Chorinho schrieb, als Deutschland bei der Fußball-WM 7:1 gegen Brasilien gewann.

Welturaufführung in Detmold Dem Titel &bdquo;Be Cool“ von Joni Mitchell, der im Arrangement der WDR-Big Band erklang, schenkte Scat-Sängerin Marie Stute viel Glanz. Mit dem Stück &bdquo;Niños“ von Georg N. Schmitt kam es zu einer Welturaufführung, bei der Gabriela Koch neben Stute Querflöte spielte.

David Plate, der Paulo Morello aus seiner Studienzeit in Würzburg kennt, griff selbst zur Gitarre und spielte mit ihm im Duo &bdquo;Noites Cariocas“ (Nächte in Rio de Janeiro) von Jacob do Bandolim. &bdquo;Recordame“ von Joe Henderson interpretierten das Gitarrenduo im dahinschwebenden Klang. Als Zugaben ließ Jobims Klassiker &bdquo;The Girl from Ipanema“ sanfte Bossa-Nova-Melodien erstrahlen, während der fetzige &bdquo;Soul Bossa Nova“ von Quincy Jones für Bewegung in den Sitzreihen sorgte, bis die Musiker als Marching Band von der Bühne zogen.

In Detmold gibt es brasilianische Rhythmen gegen den Winterblues

Big Band der HfM Detmold lädt zu brasilianische Rhythmen gegen Winterblues

So toll war die Detmolder Sommerbühne - mit großer Bildergalerie!

Drei Tage, sechs Acts: Das Programm der Detmolder Sommerbühne im Überblick

Jazz, Funk und Fusion: Diese Künstler kommen 2025 ins Bad Meinberger Red Horn District

Deutschlands König des Jazz - Klaus Doldinger ist tot

Musikgenuss in Horn-Bad Meinberg: Schüler brillieren auf der Bühne

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus!

0,99 Euro im ersten Monat

Weiterlesen mit LZplus