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Schockt „A Clockwork Orange“ noch heute? Detmolder Sommertheater führt Kultroman auf

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"A Clockwork Orange" wird in einer Adaption von Konstanze Kappenstein im Sommertheater in die aktuelle Zeit transportiert. - © Landestheater Detmold/Marc Lontzek
"A Clockwork Orange" wird in einer Adaption von Konstanze Kappenstein im Sommertheater in die aktuelle Zeit transportiert. (© Landestheater Detmold/Marc Lontzek)

Detmold. Der Roman „A Clockwork Orange“ (1962), von Anthony Burgess hat absoluten Kultstatus. Vor allem Stanley Kubricks Verfilmung von 1972 hat das Werk noch bekannter gemacht - galt Inhalt und Inszenierung doch als skandalträchtig. Das Buch wurde darauf sogar stellenweise in den USA zensiert. Nun bringt das Landestheater Detmold seine Adaption von „A Clockwork Orange“ in einer Inszenierung von Konstanze Kappenstein auf die Bühne des Sommertheaters.

Gelangweilt ziehen Alex und seine Droogs ohne jede Perspektive durch die Vororte Londons. Dabei prügeln, berauben und vergewaltigen sie, wer ihnen nicht rechtzeitig entkommen kann. Doch Alex wird als Anführer der Gang immer öfter in Frage gestellt. Bei einem Raubüberfall auf eine alte Dame, die an den Folgen stirbt, verhindern die Droogs sein Entkommen.

Film macht Buch zum Kult

Alex wird wegen Mordes zu 14 Jahren Haft verurteilt, in der Haft psychisch gebrochen und so konditioniert, dass ihm schon beim Gedanken an Gewalt schlecht wird. „Der dystopische Roman von Anthony Burgess erlangte spätestens durch die Verfilmung Stanley Kubricks aus dem Jahr 1971 Kultstatus und zeigt eindrucksvoll den doppelten Ursprung von Gewalt“, schreibt das Landestheater in einer Pressemitteilung. Diejenigen, die in der Gesellschaft keinen Platz haben, sind oft Gewalt ausgesetzt und reproduzieren sie gerade deshalb.

Der Stoff kreist um die große Frage, welche Rolle Gewalt in der Gesellschaft spielt. Rechtfertigt individuelle Gewalt institutionelle? Was genau erzeugt Gewalt? Handelt es sich um einen Teufelskreis, aus dem selbst ehemalige Opfer kein Entrinnen finden? Erzeugt Gewalt zwangsläufig Gegengewalt? Darf Gewalt durch Gewalt geahndet werden? Wie wird der Mensch ein besserer Mensch?

Wie kann Gewalt gestoppt werden?

Genau diesen Fragen widme sich Regisseurin Konstanze Kappenstein in ihrer Inszenierung. Die Regisseurin inszenierte in der Vergangenheit bereits mehrfach am Landestheater Detmold – sowohl im Jungen Theater als auch im Abendspielplan. Zuletzt feierte sie in der Spielzeit 2023/24 mit „Astrid – das entschwundene Land. Erinnerungen einer großen Autorin“ Premiere im Großen Haus des Landestheaters.

Auch ihre Inszenierung von „Anne Frank“ wird in dieser Spielzeit sechs Jahre nach ihrer Premiere immer noch im Jungen Theater aufgeführt. Für „A Clockwork Orange“ erstellt Konstanze Kappenstein auf Basis des Romans eine eigene Bühnenfassung für das Landestheater Detmold, die den Stoff aus den 1960er- in die 2020er-Jahre holt. Sie inszeniert das Stück im mit „einem eindrücklichen Bühnenbild von Jule Dohrn-van Rossum, einer Live-Kamera auf der Bühne und einem spielfreudigen Ensemble.“

Premiere ist am Freitag, 14. März, ab 19.30 Uhr im Detmolder Sommertheater. Weitere Vorstellungen sind Freitag, 21. März, Samstag, 26. April, Montag, 5. Mai, Sonntag, 28. Mai und Mittwoch, 4. Juni, jeweils ab 19.30 Uhr.

Tickets ab 22 Euro gibt es unter https://landestheater-detmold.reservix.de/ und unter Tel. (05231) 974 803.

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