An diesen Stellen in Detmold sollen weitere Mobilfunktürme entstehen

Detmold. Erhitzte Gemüter hat es Ende 2024 in Pivitsheide V.L. gegeben, weil auf der Kussel ein rund 50 Meter hoher Mobilfunkturm errichtet wurde. Vodafone will damit die Netzabdeckung verbessern, von Anwohnern wird das Gebilde inmitten von Wohnbebauung jedoch nicht gerade als Hingucker wahrgenommen . Nun sollen auch in anderen Ortsteilen ähnliche Bauwerke entstehen - ohne dass die Stadt Einfluss nehmen könnte.

&bdquo;Es geht nicht mehr ums Telefonieren“, sagte Martin Kölczer, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung bei der Stadt Detmold, in der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses. Die Welt werde vielmehr auf weitere digitale Anwendungen vorbereitet, darunter das autonome Fahren und andere Dinge. &bdquo;Und das geht nur, wenn alle 500 Meter ein Mast steht.“

Nachdem in Pivitsheide V.L. bereits ein Stabgittermast auf einem Privatgrundstück an der Eggestraße gebaut worden ist, hat die Verwaltung nun von drei weiteren Projekten erfahren. Diese betreffen Brokhausen, den Bereich Lopshorner Allee zwischen Pivitsheide V.L. und Hiddesen sowie Klüt - und das wird nach Einschätzung der Stadt nicht das Ende der Fahnenstange sein. Nicht in Detmold, Lippe oder anderswo.

5G-Ausbau soll Lücken schließen Hintergrund ist, dass die Mobilfunkbetreiber den Ausbau der Mobilfunkinfrastruktur in Deutschland intensiv vorantreiben, um Funklöcher zu schließen und die Nutzung des mobilen Internets zu verbessern. Dies wird von der nordrhein-westfälischen Landesregierung unterstützt: &bdquo;Die Errichtung von Mobilfunkanlagen im Außenbereich ist gemäß Paragraf 35 des Baugesetzbuches grundsätzlich privilegiert und inzwischen in NRW auch von der Baugenehmigungspflicht befreit“, erklärte Martin Kölczer. Für die Stadt Detmold bedeute das, dass sie praktisch außen vor sei. Sie müsse weder eine Genehmigung erteilen, noch Anträge prüfen.

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Gesetzliche Anforderungen an die Masten und sonstigen baulichen Anlagen müssten zwar eingehalten werden. &bdquo;Für die Einhaltung der Richtlinien ist aber allein der Anlagenbetreiber zuständig“, erläuterte Martin Kölczer. In der Planungsphase müssten diese sich eigenständig an die jeweiligen Behörden wenden, um beispielsweise Fragen des Natur- und Landschaftsschutzes und des Orts- und Landschaftsbildes (Kreis), des Forstrechtes (Landesbetrieb Wald und Holz NRW), des Bau- und Planungsrechtes (Stadt) oder der Erschließung (Straßen NRW, Kreis, Stadt) zu klären. Da die Anlagen meistens auf privat gepachteten Flächen errichtet werden, kämen Gespräche mit den Eigentümern hinzu. Für diese Kommunikation beauftragen Anlagenbetreiber oftmals Agenturen, die sich dann kümmern.

Stadt kann nur im Nachgang handeln Die Stadt als Bauordnungsbehörde hat laut dem Fachbereichsleiter allenfalls im Nachgang eine Möglichkeit, tätig zu werden. So könne sie zum Beispiel gegen rechtliche Verstöße vorgehen, wenn Abstände nicht eingehalten werden oder ähnliches. Aufgrund dieser Regelung bekomme die Verwaltung teilweise erst spät in einem Planungsprozess mit, dass Masten gebaut werden sollen. Sie informiere dann die jeweiligen Ortsbürgermeister.

&bdquo;Ob und in welcher Form eine Information beziehungsweise eine Beteiligung der Öffentlichkeit erfolgt, liegt ebenfalls im Ermessen der Betreiber“, so Martin Kölczer. Die Stadtverwaltung rät diesen, möglichst frühzeitig mit den Ortsbürgermeistern zu sprechen und mit diesen gemeinsam eine Beteiligung der Öffentlichkeit durchzuführen.

Geteilte Meinungen in Brokhausen Im Falle von Brokhausen ist Ortsbürgermeister Cord-Henrik Starke übrigens schon im vergangenen Jahr tätig geworden. Nachdem er davon erfahren hatte, dass Gespräche zwischen einem Grundstückeigentümer und einer Agentur laufen, hatte er die Bewohner zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. Das Meinungsbild war gemischt: &bdquo;Es gibt viele Befürworter, die ein zukunftsfähiges Netz wollen, weil sie es teilweise beruflich brauchen. Und es gibt aber auch Gegner, die Einschränkungen im Naturausblick befürchten oder gesundheitliche Bedenken haben“, berichtete Starke auf Nachfrage der LZ.

Ob und wann der Mast gebaut werden soll, weiß er nicht. In den Gesprächen sei es um einen 24 Meter hohen Stabgittermast gegangen, der in der Verlängerung der Rektenstraße entstehen soll und mit Zaun und Hecke umgeben werden würde.

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