Einsturz bereits zuvor: Was es mit der roten Metallkugel in Detmold auf sich hat

Detmold. 4,5 Meter Durchmesser und 2 Tonnen schwer - das ist die rote Metallkugel in Hohenloh, die seit 23 Jahren über dem Kreisverkehr an der Richthofenstraße schwebt. Am Mittwochabend drohte die Installation abzustürzen, die Feuerwehr musste einschreiten , da zwei der haltenden Stahlseile gerissen waren. Eine Situation, zu der es nicht zum ersten Mal gekommen ist. Aber was hat es mit der Kugel auf sich? Ein Blick ins LZ-Archiv gibt Aufschluss.

Ein &bdquo;Wandel von Hohenloh zu einem modernen Stadtteil“ war im Jahr 2000 das Ziel. Man wollte Investoren anlocken, die das Areal um die ehemaligen Kasernen attraktiver gestalten. &bdquo;Die Kunst ist ein gangbarer und schöner Weg“, hieß es damals vom Konversionsbeauftragten Dr. Hans-Jürgen Wichardt von der Oberfinanzdirektion Köln.

Denn erst fünf Jahre zuvor waren die Hobart Barraks mit ihrem mehr als 100 Hektar großen Areal, das auch den ehemaligen Fliegerhorst (heute unter anderem mit dem Hangar 21) einschließt, von den britischen Streitkräften an die Stadt Detmold übergeben worden. Bis zu diesem Zeitpunkt war der Bereich Sperrgebiet, das betraf inm Teilen zum Beispiel auch die Lemgoer Straße.

Die Kugel ist gefallen Im Jahr 2000 suchte die Stadt dann nach Möglichkeiten, den Ortseingang zum Stadtteil attraktiver zu gestalten. Die Künstlerin Gabriele Staarmann stellte ihre Idee für die schwebende Kugel vor, die bei Nacht so angestrahlt werden sollte, dass sie so wirkt, als würde sie tatsächlich ohne Sicherung schweben. Die Künstlerin ist in Bielefeld geboren und vor allem in OWL bekannt. Ihre Arbeit zeichnet sich durch abstrakte Kompositionen und die intensive Auseinandersetzung mit Farben, Formen und Materialien aus. Von ihr sind auch Kunstwerke wie das Lichtermeer in Scharbeutz und Timmendorfer Strand, eine Installation im Kurpark Bad Bentheim, im Turmcenter Frankfurt, die Sentimental Sea Sylt sowie in der Speicherstadt Münster. Ihr Vorschlag für eine rot-orange Metallkugel setzte sich in Detmold durch und die Installation wurde zwei Jahre später, am 20. September 2002 feierlich eingeweiht.

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Nur fünf Wochen nach Einweihung der Plastik sorgte eine Unwetterwarnung in Lippe für Vorsichtsmaßnahmen. Volksfeste wurden abgesagt, die Bevölkerung dazu angehalten, möglichst zu Hause zu bleiben. Und das war auch gut so. Denn die Stahlseile, die die Metallkugel an der Richthofenstraße in Position halten, hielten der Witterung nicht stand. Ein Seil riss, die Feuerwehr kappte die weiteren Seile und ließ die Kugel kontrolliert in das darunterliegende Blumenbeet herab.

Eine notwendige Aktion, da die zwei Tonnen Kunst eine große Gefahr für den fließenden Verkehr darstellten. So wird es in der LZ vom 29. Oktober 2002 beschrieben. Wie es dazu kommen konnte, stellt die Künstlerin vor ein Rätsel: Ein &bdquo;Siebenfacher Sicherheitszuschlag in der statischen Berechnung“ sollte eigentlich genau so einen Vorfall verhindern. Kurze Zeit später wurde die Installation wieder instand gesetzt.

Strecke wieder frei Auch in der aktuellen Situation ist noch nicht klar, wie es zu dem Vorfall kommen konnte. Die Feuerwehr hat die Einsatzstelle nach der Sicherung an die zuständigen Stellen übergeben. Der gesamte Kreisverkehr blieb bis zur endgültigen Sicherung der Kugel gesperrt. Sie wurde auf dem Kreisel am Boden fixiert, die Fläche wurde mit Absperrbaken gesichert. Noch am selben Abend konnte der Verkehr wieder fließen.

Transparenzhinweise: Der Artikel ist nach der Veröffentlichung ergänzt worden.

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