
Detmold. Das schon traditionelle Konzert „Musik zum Europatag“ am Mittwochabend zeigte in der Martin-Luther-Kirche ein hohes Niveau der jungen Künstlerinnen und Künstler aus dem Stadtgymnasium und seinem Kooperationspartner, der Johannes-Brahms-Musikschule. Die Zielsetzung, das in Europa kulturell Verbindende hervorzuheben, setzten die Solisten eindrucksvoll um.
Seit 2016 trägt das Stadtgymnasium Detmold dank der erfolgreichen Zertifizierung durch das Land Nordrhein-Westfalen den Titel „Europaschule“. Damit werden die besonderen Leistungen der Schule in der Förderung fremdsprachlicher und interkultureller Kompetenzen gewürdigt.
Hohe Stimmreinheit
Kompositionen vom Barock bis zur Moderne standen im Gotteshaus auf dem Programm, das mit dem „Kyrie“ aus der „Messe basse“ von Gabriel Fauré, komponiert im Jahr 1881, begann. Der Chor II (Frauenstimmen) des Stadtgymnasiums sang von der Empore in den großen Kirchenraum hinein und überzeugte mit Stimmreinheit und schöner Modulation. Mit sauberem Sopran trug Charlotte Kulow den Solopart, und Gregor Schwarz, seit 1997 Organist und Chorleiter der Katholischen Pfarrkirche Heilig Kreuz, Detmold, spielte die Orgel kraftvoll und imposant, jedoch ohne den Chor in den Hintergrund zu drängen.
Ein junges Trio aus Tim Chávez, Katharina Suckert und Jonas Klemme intonierte auf Trompeten das Prélude zum „Te Deum“ von Marc-Antoine Charpentier in D-Dur, das bekannteste Werk des französischen Komponisten. Es erschien sofort bekannt, da die ersten acht Takte des Präludiums als Erkennungsmelodie der Eurovision verwendet werden. Es folgte „The Price Of Denmarks March“, ebenfalls geboten von dem gut harmonisierenden Trio. Dann erklang die „Orgelsonate D-Dur op. 65, Nr. 5“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy, bei der Organist Michael Schmidt vom Andante bis zum Allegro maestoso die ganze klangliche Bandbreite der Orgel erklingen ließ.
Perfekt interpretierter Walzer
Einen munteren folkloristischen Eindruck vermittelte „Le basque“ von Marin Marais, mit viel Verve auf der Querflöte gespielt von Marie Stampfus und am Klavier begleitet von Instrumentalpädagogin Jakobe Schaller-Schönhoff. Diese unterstützte auch Jana Finke, die auf der Querflöte das „Siciliano“ aus der Sonate BWV 1031 von Johann Sebastian Bach intonierte.
In großer Besetzung trat mit 13 Interpreten das Klarinettenensemble der Johannes-Brahms-Musikschule auf, das sehr einfühlsam die „Toccata in d-Moll“, ebenfalls von Bach, spielte. Auch der „Walzer Nr. 2“ von Dimitri Schostakowitsch wurde perfekt interpretiert. Organist Michael Schmidt, diesmal am Klavier, begleitete auch Paul Konstantin Zisopoulos, der auf dem Violoncello bei Felix Mendelssohn-Bartholdys „Lied ohne Worte“ hohes Niveau erkennen ließ. Dann setzte der Chor II (Männerstimmen) des Stadtgymnasiums mit dem „Gregorianischen Hymnus zur Nacht“ den mit viel Beifall bedachten Schlusspunkt.