Ein Abend in Gedenken an Lukas David in Detmold

Detmold-Hiddesen. Freunde und ehemalige Schüler haben am Samstagabend in der evangelisch-lutherischen Kirche St. Michael ein Konzert zum Gedenken an Lukas David gegeben, den großen österreichischen Violinisten. International fand er mit seinem romantischen und zeitgenössischen Repertoire Beachtung, doch hatte dieses Konzert einen anderen Hintergrund.

Von 1966 bis 1998 war David als Professor an der Hochschule für Musik in Detmold tätig, und so entstanden Verbindungen, welche die Gemeinde Hiddesen und Organist Michael Schmidt dazu veranlassten, zum dritten Mal ein Gedenkkonzert für den berühmten Geiger zu veranstalten. Dazu war das Programm vielfältig, und auch das hohe Niveau der Interpreten begeisterte das Publikum vollständig.

Mit dem ersten Satz &bdquo;Vivace“ aus der Triosonate Nr. 2 in c-Moll von Johann Sebastian Bach eröffnete Michael Schmidt das Konzert, gefolgt von Lea Ricker am Flügel. Die Schülerin von Professorin Anja David interpretierte das Capriccio g-Moll Op. 116/Nr. 3 von Johannes Brahms, dann übernahm Anja David die Tastatur. Die Professorin an der Hochschule für Kirchenmusik Herford und frühere Duo-Partnerin des Geigers Lukas David hatte als Pendant an der Violine Niobe Langmaack, mit der sie die &bdquo;Canzone 2“ von Lukas David zu Gehör brachte, kurz aber mit großer Intensität. Dann starke dynamische Kontraste, als Lea Ricker virtuos die Polichinelle fis-Moll Op. 3/Nr. 4 von Sergej Rachmaninow spielte, sehr akkordisch und mit mächtigen Klangkaskaden. Das Publikum honorierte den Auftritt mit lang anhaltendem Beifall.

Viele Weggefährten sind zu hören Im Gegensatz dazu sehr eingängig, melodisch und eher sanft das &bdquo;Intermezzo (Souvenir de Vienne), das Heinz Provost 1936 für den schwedischen Film &bdquo;Intermezzo“ geschrieben hatte und das Anja David am Klavier gemeinsam mit dem Violinisten Martin Ihle performte. Es folgte wiederum ein Rachmaninow, dessen Valse A-Dur Op. 10 Nr. 2 Anja David mit perlenden Läufen und sanftem Anschlag in den großen Kirchenraum erklingen ließ. Eine besondere Beziehung bestand zwischen Organist Michael Schmidt und dem 2017 verstorbenen Hinrich Luchterhandt, der an der Hochschule für Musik Detmold lange Jahre eine Professur für Komposition innehatte. Dieser hatte &bdquo;zehn Kirchenlieder des 2. Jahrhunderts für die Orgel bearbeitet“ dem Organisten Schmidt gewidmet, und der spielte daraus zwei Stücke, die einerseits modern, andererseits fast meditativ herüberkamen.

Die folgenden Stücke stammten aus der Feder des in Detmold ansässigen Komponisten Julio Arancibia, der selbst anwesend war und im Anschluss seinen Dank an Anja David überbrachte. Mit drei Sätzen aus der Serenade für zwei Violinen und Viola Op. 12 von Zoltán Kodály, die sehr modern wirkten und furios von Imge Tilif (Violine), Niobe Langmaack (Violine) sowie Sibylle Langmaack (Viola) interpretiert wurden, klang ein beeindruckendes In memoriam-Konzert aus.

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