Detmolder Musikerinnen entführen in Schumanns Welt

Detmold . Das Dozentenkonzert der Professorinnen Xenia Jankovic am Violoncello und Silke Avenhaus am Klavier hat einen faszinierenden Streifzug durch die Welt von Schumann geboten. Mit Werken von Johann Sebastian Bach, Robert Schumann, Jörg Widmann, Fanny Mendelssohn Hensel und Felix Mendelssohn Bartholdy b egeisterte das Duo rund 200 Gäste im Konzerthaus in einer intimen, aber klanglich raumfüllenden Darbietung.

Das Konzert begann mit Bachs Cellosuite Nr. 5 in c-Moll BWV 1011 , arrangie rt von Robert Schumann, der das ursprünglich solistische We rk durch Klavierstimmen ergänzt hat. Das Cellospiel wirkte wie eine Erzählung, während Avenhaus ’ subtile Pianophrasierungen die klangliche Architektur im glockenhaften Ton harmonisch erweiterten. Im rauen, erdigen Cello-Ton erhielt das Prélude melancholische Schwere , während die Allemande im federnden Spiel für Leichtigkeit sorgte. Der Charakter jeden Satzes wurde ausdrucksstark und dynamisch kontrastreich entwickelt.

Mit Schumanns Adagio und Allegro op. 70 schwenkte das Duo zur romantische n Klangwelt. Jankovic verlieh dem Adagio eine gesangliche Inn igkeit. Im Allegro überzeugten beide Musikerinnen durch technische Präzision und große Spielfreude voller Dramatik.

Detmolder Uraufführung

Die Detmolder Uraufführung von Jörg Widmanns 5 Albumblättern (2024) brachte eine moderne und experim entelle Note ins Spiel . Widmanns Stil, geprägt von unerwarteten Harmonien und rhythmischen Akzenten, forderte höchste Konzentration und Flexibilität. Jankovic und Avenhaus meisterten die Herausforderung mit Bravour und betonten die kontrastreichen Facetten der Stücke – mal lyrisch, mal eruptiv, mal perkussiv. Die Komposition ist eine Hommage an Robert Schumann, in der Widmann das jugendlich Vorwärtsdrängende d er Musik Schumanns bis hin zum Bossanova aktualisiert.

Die selten gespielte Fantasie in g-Moll von Fanny Mendelssohn Hensel erwies sich als musikalischer Schatz. Jankovics warmer sonorer Celloton verschmolz perfekt mit dem nuancenreichen Spiel von Avenhaus , die den Klaviersatz mit einer Leichtigkeit interpretierte, die die dramatischen Elemente wunderbar zur Geltung brachte.

Felix Mendelssohn Bartholdys Cellosonate Nr. 1 in B-Dur op. 45 offenbarte die künstlerische Partnerschaft des Duos in voller Pracht. Brillante Läufe und kraftvolle Akkorde des ersten Satzes, das gefühlvolle Andante und das energiegeladene Finale wurden mit technischer Perfektion und musikalischer Tiefe im besten Dialog interpretiert.

Das Konzert fand mit Schumanns &bdquo; Fünf Stücke im Volkston“ op. 102 einen humorvollen und zugleich berührenden Abschluss. Die kurzen, charakteristischen Miniaturen boten Gelegenheit, die individuelle Ausdruckskraft zu bewundern.

Für den lang anhaltenden Applaus bedankte sich das Duo mit dem 1959 geschriebenen Stück &bdquo;Im Stile von Albéniz“ des russischen Komponisten Rodion Shchedrin und mit dem &bdquo;Alten Lied“ des serbischen Komponisten Vasilije Mokranjac , das Jankovic schon bei ihrer R eifeprüfung in Detmold spielte.

Detmolder Musikerinnen entführen in Schumanns Welt

Europa in Tönen in der Martin-Luther-Kirche in Detmold

Jungstudenten der Hochschule für Musik Detmold geben Konzert in Bergkirchen

Musikstudenten hauchen Nikolaj Medtner neues Leben ein

Klassikstars in Detmold: Mendelssohn-Wettbewerb mit heimischen Virtuosen

„Spuk - Mythos - Legende“: „Gespenstisches“ Konzert vor Detmolder Publikum

Komponistinnen in Detmold: Unerhörte Stimmen begeistern im Schloss

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus!

0,99 Euro im ersten Monat

Weiterlesen mit LZplus