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Hochschulwettbewerb

Musikinnovation in Detmold: „Playground“ prämiert interdisziplinäre Talente

Detmold. Im Finale des Hochschulwettbewerbs „Playground“ an der Hochschule für Musik Detmold sind drei Ensembles für ihre kreativen und interdisziplinären Bühnenkonzepte ausgezeichnet worden.

Insgesamt hatte die Hochschulstiftung laut Pressemitteilung der Hochschule Preisgelder in Höhe von 4000 Euro zur Verfügung gestellt, die an musikalische Projekte mit innovativem Charakter vergeben wurden.

Improvisationen auf zwei Violoncelli

Ein Förderpreis in Höhe von 800 Euro ging an das Ensemble „Kollektiv“, dem Juan Pedro Perez García, Ana Camón, Fabiana Ruoco und Agustina Cabrera angehören. „Das Ensemble beschäftigte sich in seinem Beitrag mit der Frage, wie künstliche Intelligenz, bildende Kunst, Video, Performance und neue Medien die Musikpraxis beeinflussen können. Die Improvisationen auf zwei Violoncelli entstanden dabei im Zusammenspiel mit einer visuellen Komposition, die live von einer KI auf der Grundlage von Wortbeiträgen des Publikums generiert wurde“, erklärt die Hochschule.

Die Ensembles „Feedback Loops“ und „Northern Sounds“ wurden jeweils mit einem zweiten Preis in Höhe von 1600 Euro ausgezeichnet. Feedback Loops – mit Ava Chrisholm, Carlos Ivan Mater Rodriguez, Steffen Wurlitzer, Feiyu Yang und Xiaoqi Zhou – habe in einer Soundcollage das Prinzip der Rückkopplungsschleifen aufgegriffen, das sich in technischen Systemen ebenso wie in sozialen Prozessen wiederfinde. Durch die Interaktion auf präparierten iPads habe das Publikum improvisierend an der Komposition mitwirken können, heißt des weiter.

Das Trio „Northern Sounds“ mit Hannah Mörchen (Oboe), Miriam Palm (Klavier) und I-Hsuan Lee (Klavier, Violine) ließ das Publikum in die Atmosphäre Skandinaviens eintauchen. Die Performance spiegelte sowohl die Naturverbundenheit und die „Hygge“-Kultur als auch die Schattenseiten des Nordens wie Dunkelheit, Einsamkeit und Kälte wider. Durch eine audiovisuelle Inszenierung mit Klängen von Wasser und Lichtstimmungen wie Nordlichtern sei ein immersives Bühnenerlebnis geschaffen worden.

Jenseits klassischer Wettbewerbsstrukturen

Der Wettbewerb Playground versteht sich nach Angaben der Hochschule bewusst als offenes Format und weicht von klassischen Wettbewerbsstrukturen wie Vorrunde, Finale und Preisvergabe ab. Die teilnehmenden Ensembles durchlaufen mehrere Etappen zur Entwicklung ihrer Konzepte, darunter einen Workshop mit Mitgliedern des Berliner Stegreif Orchesters. Die Musikerinnen und Musiker gelten als wegweisend in der Verbindung von klassischer Musik und Improvisation und unterstützen die Teilnehmer bei der Weiterentwicklung ihrer Ideen.

Auch nach dem Finale geht die Zusammenarbeit weiter: Dem Ensemble NorthernSounds wurde ein Förderpreis des Kultursekretariats NRW Gütersloh zugesprochen,der eine Summer School zur Weiterentwicklung ihrer Performance mit Mitgliederndes Stegreif Orchesters sowie Auftritte in Nordrhein-Westfalen in der Saison2026/27 umfasst.

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