Warum Edith Lippert-Dean 100.000 Dollar dem Grabbe-Gymnasium in Detmold spendet

Detmold. Beim Festakt zum 100-jährigen Bestehen des Grabbe-Gymnasiums hat die frühere Schülerin Edith Lippert-Dean eine Spende von 100.000 US-Dollar überreicht – ein bewegender Moment, bei dem sich die heute in den USA lebende 84-Jährige lächelnd zum Publikum wandte und Luftküsse verteilte. Warum sie nach dem Zweiten Weltkrieg auswanderte, die Schule Jahrzehnte später so großzügig bedachte und wie die Spende verwendet werden soll, hat die LZ in Erfahrung gebracht.

Edith Lippert-Dean wurde 1940 in Warschau geboren. Ihre Familie lebte zunächst gut, doch mit Beginn des Krieges änderte sich alles. Der Vater, in Warschau berufstätig, wurde in die Wehrmacht eingezogen. Als der Warschauer Aufstand begann, floh die Familie.

Zwei Jahre lang waren sie auf der Flucht, bis sie im Juni 1946 Niedersachsen erreichten. 1953 zog die Familie nach Detmold. Edith Lippert-Dean besuchte dort die Aufbauschule, das heutige Grabbe-Gymnasium. &bdquo;Nach zwei erlebten Weltkriegen versprach mein Vater, dass wir weit wegziehen würden, um nie wieder Krieg erleben zu müssen“, erzählt sie.

Gerne an Schulzeit erinnert Trotz der Umstände erinnert sie sich gern an ihre Schulzeit: &bdquo;Ich wohnte drei Jahre im Internat der Aufbauschule und denke mit Liebe an diese Zeit zurück. Dort habe ich gelernt, selbstständig zu werden – eine wichtige Grundlage für mein ganzes Leben.“

Auch nach ihrer Auswanderung in die USA blieb sie mit ehemaligen Mitschülern und Schulleiter Hopmeier in Kontakt. &bdquo;Ich bin überzeugt, dass ich dort lernte, selbstbewusst, sparsam, respektvoll, ordentlich und pünktlich zu sein.“

Mit ihrer Spende wolle sie nun etwas zurückgeben – besonders für Schülerinnen und Schüler, die wie sie damals Unterstützung benötigen: etwa bei Nachhilfestunden, Musikinstrumenten oder einem Klassenausflug, den sich die Familie nicht leisten kann. Ihre Botschaft an die junge Generation: &bdquo;Das Leben ist nicht leicht, doch es hängt von euch ab, was ihr daraus macht.“

Für benachteiligte Schüler Wie das Grabbe-Gymnasium die Spende verwenden will, erläuterte der kommissarische Schulleiter Dr. Claus Hilbing. Die Mittel sollen vor allem benachteiligten Schülerinnen und Schülern zugutekommen – etwa für die Teilnahme an Klassenfahrten oder zur Finanzierung von Instrumenten.

Zudem habe man mit Lippert-Dean vereinbart, einen Teil der Summe für die Umgestaltung der Schule zu nutzen. &bdquo;Wir wollen Sitzecken und ansprechende Möbel anschaffen, um eine moderne Lernumgebung zu schaffen“, so Hilbing. Unterstützt werde das Vorhaben auch durch weitere Sponsoren. Ziel sei es, die Schule nicht nur als Lern-, sondern auch als Aufenthaltsort attraktiver zu machen. Dabei stehe auch die Förderung kultureller Bildung im Fokus.

Edith Lippert-Dean war es ein Anliegen, ihre Spende öffentlich zu machen. Sie hofft, damit ein Zeichen zu setzen – und vielleicht auch andere Menschen zu ermutigen, Gutes zu tun.

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