Das Detmolder Grabbe hat einen neuen Schulleiter

Detmold. Das &bdquo;kommissarisch“ auf dem Türschild ist schon verschwunden. Dr. Claus Hilbing ist jetzt offiziell Schulleiter des Grabbe-Gymnasiums. Drei Stunden vor dem Gespräch mit der LZ hat er von der Bezirksregierung die Ernennungsurkunde überreicht bekommen. Damit geht eine seit 2023 währende Interrimszeit für das Detmolder Traditionsgymnasium zu Ende.

Damals war die neue Schulleiterin Daniela Faude erkrankt und von Anja Vothknecht und Claus Hilbing kommissarisch vertreten worden. Als Vothknecht im Februar 2025 Schulleiterin des Horner Gymnasiums wurde , wurde Hilbing kommissarischer Schulleiter und führte das Grabbe-Gymnasium gemeinsam mit Tanja Benturp-Lappe. Dass das &bdquo;kommissarisch“ nun erst Geschichte ist, hat damit zu tun, dass die offizielle Stelle bislang noch von Daniela Faude &bdquo;besetzt“ war.

Weil Hilbing seit Februar schon das Grabbe-Gymnasium leitet, hat sich nichts geändert – könnte man meinen. Das ist aber nicht so. &bdquo;Dem Grabbe tut es gut, dass jetzt wieder ein Schulleiter da ist“, ist Hilbing überzeugt. Auch beim Werben um neue Schüler. Denn die Eltern hätten die kommissarische Schulleitung schon hin und wieder angesprochen. Trotzdem sei es natürlich schon irgendwie komisch, dass er &bdquo;heute Morgen der und jetzt der andere“ sei, sinniert Hilbing.

Erweiterten Leitungskreis gibt es weiterhin Die Schrankwand im Schulleiterzimmer ist mit Metaplan-Kärtchen bunt beklebt. Hier sind Funktionen und Aufgaben geclustert worden. Denn den erweiterten Leitungskreis wird es weiterhin geben. Er hatte sich besonders während der schulleiterlosen Zeit bewährt. &bdquo;Weil wir so ein großes System sind“, sagt Hilbing. &bdquo;Wie eine große Firma. Das bedeutet für mich aber auch, dass ich den Menschen vertrauen muss, dass sie ihre Aufgabenbereiche eigenständig managen.“

Seit 2004 unterrichtet Dr. Claus Hilbing am Grabbe-Gymnasium Mathematik, Chemie und Erdkunde. &bdquo;Das wird mir ein bisschen fehlen“, bekennt er. &bdquo;Mein Mathe-LK macht mir gerade schon Spaß.“ Hilbing stammt aus Vreden, einer Kleinstadt im Münsterland an der Grenze zu den Niederlanden. Nach dem Referendariat und der Promotion in Chemiedidaktik zog er zu seiner Frau nach Lippe und fing im Grabbe an. &bdquo;Ich saß damals genau hier mit Walter Hunger“, erinnert er sich.

Von 2018 bis 2021 war Hilbing stellvertretender Schulleiter einer deutschen Schule in Mailand. &bdquo;Ich hatte dort einen sehr guten Schulleiter, von dem ich viel lernen durfte. Gleichzeitig war das natürlich auch die Corona-Intensivzeit.“ Die Rahmensituation habe es ermöglicht, dass er nach der Zeit in Italien ans Grabbe zurückkommen konnte, erzählt Hilbing. &bdquo;Das ist ja nicht selbstverständlich.“ Außerdem hätten es ihm die Erfahrungen an einer anderen Schule ermöglicht, dass er an der eigenen Schule Schulleiter werden konnte. &bdquo;Als Lehre habe ich aus Mailand mitgenommen, dass man in einem starken Team viel bewegen kann und dass eine Schule auch eine gewisse Herzlichkeit braucht“, sagt Hilbing. &bdquo;Obwohl ich als Mathe- und Chemielehrer normalerweise vielleicht einen Tacken distanzierter wäre.“

Grabbe-Konzept soll behutsam weiterentwickelt werden Unter seiner Leitung soll das bewährte Grabbe-Konzept behutsam weiterentwickelt werden. &bdquo;Wir wollen die Profile Musik, Kunst, Sport und Naturwissenschaften stärken, aber nicht mehr an Klassen binden“, verrät er. &bdquo;So können sich Schüler auch später noch umentscheiden und müssen sich nicht mit Beginn der fünften Klasse binden.“ Zum August soll es für die jetzigen Viertklässler nach den neuen Regeln losgehen. Bei einem Infoabend am Donnerstag, 4. Dezember, ab 19 Uhr in der Neuen Aula möchte die Schule über die neuen Profile informieren.

Außerdem soll die Schule von einer klassischen &bdquo;Flurschule“ umgebaut werden zu einer Schule mit gemütlichen Rückzugsräumen, in denen die Schüler gemeinsam lernen können. &bdquo;Wir arbeiten dafür mit einem Schulentwicklungsplaner zusammen und haben auch schon Orte in den Gebäuden gesichtet, an denen das möglich wäre.“ So solle die Schule vom Lernort zum Lebensort werden.

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