Detmold. „DTC – Detmold City“ ist zwar nur einer von vielen Titeln, die sie herausgebracht haben, doch ist und bleibt die „Liebeserklärung an Detmold" aus dem Jahr 2020 wohl der Song, der als erstes mit der Band „Hans im Glück“ in Verbindung gebracht wird. Nach knapp einem Jahrzehnt Bandgeschichte tun sie es der Märchenfigur gleich, nach der sie sich benannt haben, und ziehen in die Ferne.
Zuletzt haben sie in Detmold bei der Sommerbühne gespielt - und da war bereits klar: Es wird bald enden. Bevor es aber so weit ist und sich die Band auflöst, haben Fans am Samstag, 18. Oktober, 19.30 Uhr, im Detmolder Sommertheater bei einem letzten Konzert die Gelegenheit, die Band noch mal live zu erleben und Abschied zu nehmen.
Natürlich stehe auch „DTC“ auf der Setlist, wenn Georg N. Schmitt (Rap, Saxophon), Philipp Kaiser (Gesang, Trompete), Jasper Klein (Keyboard), Hendrik Säck (Bass) und Elmar Lappe (Schlagzeug) die Bühne des Sommertheaters entern und auf unnachahmliche Weise von Aufbruch, Fernweh, Euphorie, Unabhängigkeit, Müdigkeit, Veränderung und Heimat singen. Das verspricht eine Ankündigung der Band.
Die Geschichte
Im Jahr 2016 gründete sich die Band „Hans im Glück“ aus Freunden, die zusammen an der Hochschule für Musik Detmold studiert haben. Die Faszination, die das Grimm’sche Märchen von Hans im Glück auf den Frontmann Georg N. Schmitt ausübte, weckte den Wunsch, die Geschichte neu zu interpretieren und mit eigenen Erfahrungen und Emotionen anzureichern. „Jeder bringt sich ein“, sagte Trompeter Philipp Kaiser der LZ in einem Gespräch. Und das mache die Gruppe aus. Die eigene Kreativität auszuleben, komme im Hochschulalltag oft zu kurz - eine Band aus Studenten sei daher nicht selbstverständlich. „Hans im Glück“ habe allen einen Schub kreativer Euphorie vermittelt.
Das erste Album der Band entstand im Tonstudio im Red Horn District. Es griff mit dem Titel „Für drinnen sind wir nicht geboren“ (2020) Themen wie die „Freude auf Neues“ aus. Laut Band bewegt es sich „zwischen melancholischer Naturverbundenheit und elektrisierendem Stadtpuls”. In den darauffolgenden Jahren rücken Inhalte aus dem Hip-Hop ins Zentrum der Texte. Ebenso spielen fortan Themen wie Kapitalismuskritik und Entfremdung eine wichtige Rolle und fließen in das zweite Album „Aufbruch“ (2024) ein.
„Der Albumtitel steht dabei nicht nur dafür, in musikalischer Hinsicht einen Aufbruch zu wagen – beispielsweise mit der Vermischung von Reggae und Fugato –, sondern auch für die Dynamiken innerhalb der Band. Wie bei Hans, dem Protagonisten des Märchens, stellen sich auch auf dem Weg der Bandmitglieder die Weichen immer wieder neu, fordern Entscheidungen und geben dem Leben eine andere Richtung“, heißt es.
Eintrag ins Goldene Buch
Für Furore in Detmold hatte der Detmold-Song „DTC“ gesorgt. Er bescherte der Band sogar einen Eintrag in das Goldene Buch der Stadt. „Entstanden ist die Idee zu diesem Lied im peruanischen Bergregenwald“, erklärte Sänger Georg N. Schmitt vor der Unterzeichnung im Rathaus. Während seines Auslandsaufenthaltes habe ihn das Fernweh ereilt, und er hatte sich daran gemacht, der Stadt Detmold ein eigenes Lied zu widmen. Der klangliche Spaziergang durch die Residenz kam zur richtigen Zeit - mit im Corona-Shutdown, in dem viele Menschen anfangs das Haus nicht verlassen durften. Außerdem gab die Band auch Konzerte im Live-Stream.
Eintrittskarten für das Adieu-Konzert von „Hans im Glück“ gibt es zum Preis von 15 Euro bei der Lippischen Landes-Zeitung unter Tel. (05231) 911 113, in der Tourist-Information Detmold und in allen Vorverkaufsstellen von Reservix sowie online (www.reservix.de).