Sofa geht in Flammen auf: Feuerwehr rettet 31 Menschen aus brennendem Wohnhaus in Detmold

Detmold-Herberhausen. Dichter Rauch, Menschen an Fenstern, hektischer Einsatz: die Feuerwehr Detmold ist am Donnerstagabend mit einem Großaufgebot nach Herberhausen ausgerückt. Gegen 21.06 Uhr war ein Zimmerbrand in einem Mehrparteienhaus gemeldet worden. Schon auf der Anfahrt erhielten die Einsatzkräfte Hinweise darauf, dass sich noch mehrere Personen im Gebäude befinden sollten.

Beim Eintreffen bot sich den Feuerwehrleuten laut der Meldung ein dramatisches Bild: Das Haus war stark verqualmt, Bewohner machten sich an den Fenstern bemerkbar. Wegen der unklaren Lage wurde das Einsatzstichwort sofort auf &bdquo;Feuer mit Menschenleben in Gefahr“ erhöht. Ein Sofa im Keller des Wohnhauses ging aus noch ungeklärter Ursache in Flammen auf und soll wohl der Grund für den Feuerwehreinsatz gewesen sein. Die Polizei war am Freitag noch damit beschäftigt, die Brandursache zu ermitteln.

Kinder unter den Geretteten

Wegen der Vielzahl an Betroffenen löste der Rettungsdienst am Abend das Stichwort &bdquo;Massenanfall von Verletzten“ (ManV 10) aus. Insgesamt 31 Menschen konnten aus dem Gebäude gerettet werden – darunter 13 Kinder. Mehrere von ihnen mussten über Steckleitern oder die Drehleiter ins Freie gebracht werden, da der Treppenraum vollständig verraucht war. Parallel sicherte ein Trupp den Kellerabgang ab, um ein Übergreifen der Flammen zu verhindern.

Nachdem alle Personen in Sicherheit waren, begann die Feuerwehr mit der Brandbekämpfung im Kellerbereich. &bdquo;Dort herrschte zeitweise Nullsicht, die Orientierung war nur über die Wärmebildkamera möglich“, teilte die Feuerwehr mit. Das Feuer konnte schnell unter Kontrolle gebracht und schließlich gelöscht werden. Anschließend wurde das Gebäude ausgiebig belüftet und an die Polizei übergeben.

Eine Brandsicherheitswache blieb bis in die Nacht vor Ort. Im Einsatz waren das hauptamtliche Personal, die Löschzüge Mitte und Nord sowie die Löschgruppen Remmighausen, Diestelbruch und Pivitsheide. Unterstützt wurden sie vom DRK Detmold und Lage, den Maltesern Lage sowie zahlreichen Kräften des Rettungsdienstes und der Polizei. Die Löschgruppe Hiddesen übernahm währenddessen den Grundschutz im Stadtgebiet.

Betroffener: &bdquo;Überall war schwarzer Rauch“

Insgesamt 26 Menschen wurden zur weiteren Untersuchung in das Klinikum Detmold gebracht – fünf mit Rettungswagen, 21 mit einem Bus des Kreises Lippe. Ein Feuerwehrmann, der Rauchgase eingeatmet hatte, konnte das Krankenhaus nach ambulanter Behandlung noch am Abend wieder verlassen. Die Bewohnerinnen und Bewohner konnten nicht in ihren Wohnungen übernachten. Zwei Personen verbrachten die Nacht in einer städtischen Unterkunft, alle anderen Bewohner kamen bei Freunden oder Verwandten unter. Wann sie wieder in die eigenen vier Wände zurückkehren können, ist noch offen. Bei der Stadtverwaltung sei man darauf vorbereitet, auch weitere Personen unterzubringen, falls nötig.

&bdquo;Ich habe bei meiner Schwester übernachtet, sie wohnt in der Nachbarschaft“, berichtete Bewohner Eugen Budau am Morgen nach dem Brand. Das Feuer am Abend für ihn und seine Nachbarn eine schlimme Erfahrung gewesen. &bdquo;Überall war schwarzer Rauch und es hat gestunken. Die Feuerwehr kam zum Glück sehr schnell.“

Transparenzhinweis: Der Bericht wurde nachträglich mit weiteren Informationen ergänzt

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