
Von Cordula Gröne
1221 Kinder nehmen dieses Jahr an den fünften lippischen Waldjugendspielen teil. Sie finden diese und nächste Woche im Leistruper Wald statt, veranstaltet von den Forstverwaltungen in Lippe.
Detmold-Diestelbruch. So wie Rainer Scheffzik stehen Förster und Ehrenamtliche an neun Stationen im Wald vertreut. "Hier ist die Fitnessstation", sagt der Forstbeamte, "hier sollt ihr ein bisschen das tun, was Waldarbeiter auch machen: Holz stapeln." Zwei Holzstöße stehen bereit, und die Jungen und Mädchen laufen eifrig herum, um die Stämme umzuschichten. An einer anderen Station mimt ein Mitarbeiter einen Waldrüpel. Hier sollen die Schüler erklären, was man in dem Ökosystem nicht tun darf: Äste abbrechen oder Müll wegwerfen. Woanders bestimmen sie Bäume und messen Zäune.
Dietmar Blum aus Lügde hat die Waldrallye in Kooperation mit dem Regionalforst OWL, dem Landesverband Lippe und dem Stadtforstamt Blomberg organisiert. 51 Klassen verbringen bis kommenden Mittwoch jeweils einen Vormittag im Wald.
Die Waldjugendspiele seien eine gute Möglichkeit, den Kindern die Natur nahe zu bringen. "Sie sollen Spaß haben und etwas Neues kennen lernen", erklärt Franz Stockmann, Leiter des Regionalforstamtes. Inzwischen bringe sich auch die Kreisjägerschaft in die Waldjugendspiele ein, die es in Deutschland seit mehr als 25 Jahren gibt. "Wichtig ist das sinnliche Erleben", findet Stockmann. Und so können die Schüler Waldtiere zwar meist nicht in der Realität sehen, dafür ausgestopfte Exemplare streicheln. Ganz Mutige fassten blind in einen Kasten mit "Mäusen". Die waren weiß und schmeckten lecker. Ein besonderes Erlebnis vermittelte der "blinde Pfad". Hier müssen sich die Kinder mit verbundenen Augen an einem Seil einige Meter durch den Wald entlang hangeln. Beim Fühlen, Riechen und Tasten können Bäume so besonders intensiv erfahren werden.
Lehrerin Doris Matern-Schüring beobachtet ihre Klasse voller Freude. "Die Stationen sind abwechslungsreich und gut betreut", lobt sie. Dass es den Schülern im Wald gefallen hat, ist ihren Antworten zu entnehmen: "Wir kommen morgen wieder", meint ein Knirps.