
Detmold (aga). Leise spielt die E-Gitarre die Melodie von "Alle Jahre wieder" im "Kaiserkeller". Doch für die Bescherung sorgt, wie schon seit Jahren gute Tradition, nicht der Weihnachtsmann. Die "Kaiserkeller Allstars" lassen es wenig besinnlich in Detmolds Musikkneipe richtig krachen.
"Without Love" donnert Frontmann Arne Hörster in den mit 150 Gästen dieses Mal nicht ganz ausverkauften Keller. Doch schon bei den ersten Klängen lassen alle acht Akteure auf der Bühne erkennen, dass sie mit sehr viel Liebe zur Musik und vor allem zur Live-Performance zu Werke gehen. Neben dem charismatischen Frontmann, der nicht erst bei "Born In The USA" andeutet, wer der "Boss" an diesem Abend ist, treiben sich die Gitarristen Martin Rudkowski und Oliver Schröder - jeder einzelne ein Gewinn für eine Band - zu Höchstleistungen voran. Von hinten lassen es Schlagzeuger Bülent Sezen und Bassist Mario Levin-Schröder donnern, während Ralf Schröter per Keyboards Harmonie einstreut.
Aus Essen, Stuttgart, aber auch England und Italien begrüßt Hörster Gäste. Aber natürlich auch viele bekannte Gesichter aus der Musikszene der Residenzstadt sind darunter. Allerdings haben die Witterungsverhältnisse dazu geführt, dass ein wenig Platz frei blieb. Den musste man im "Kaiserkeller" freilich aber schon sehr intensiv suchen.
Den wegen der eigenen Mützenpracht des Frontmanns angekündigten Bob-Marley-Gedächtnis-Abend allerdings auch. Reggae gehörte an diesem Abend eher nicht zu den im Angebot befindlichen Rhythmen. Lieber ließen es die Musiker rocken. Dass dabei auch Ausflüge zu Titeln - "von denen wir uns alle nicht haben träumen lassen, dass wir sie jemals spielen" (Arne Hörster) - wie "Paranoid" oder das von mitreißenden Gitarren-Soli begleitete "Roll Over" von Status Quo das Publikum mitgerissen haben, überraschte Kenner der "Allstars" natürlich nicht.
Doch hatten diese ihrem Publikum auch ein ganz besonderes, weil neues Geschenk mitgebracht. Eigentlich sogar Zwei. Arne Hörsters Töchter Madita und Lena sorgten als Background-Stimmen ebenso für Furore wie in den eigenen Soloparts. Dabei wusste vor allem die erst 13-jährige Madita mit ihrer klaren Stimme in "For The Very First Time" zu überzeugen.
Klar, dass das Publikum kurz vor der Ekstase war. Ein Zustand, der bis weit in die Nacht hinein nicht abebben wollte.