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Detmold

Joachim Faulstich gibt Ausblick auf Zukunft der Gesundheitsbranche

"Das alte Wissen kann die Medizin verändern"

Referierte: Filmemacher Joachim Faulstich.
Referierte: Filmemacher Joachim Faulstich. (© Foto: Gocke)

Detmold. Schulmediziner und Heilpraktiker sollten enger zusammenarbeiten, um das Beste für Patienten zu erreichen. Das ist eine Forderung des Filmemachers und Journalisten Joachim Faulstich. "Wer heilt, hat Recht", lautet ein Leitsatz, der in der modernen Medizin zunehmend an Gültigkeit gewinnt - auch auf alternative Heilverfahren bezogen.

Zu einem Vortrag samt Filmvorführung zum Thema "Das Geheimnis der Heilung - wie altes Wissen die Medizin verändert" hatte der Journalist und Autor Joachim Faulstich in Detmold eingeladen.
Anfangs habe er dem Thema ähnlich skeptisch gegenübergestanden wie die meisten Zeitgenossen, erinnerte sich Faulstich gut 30 Jahre zurück. "Mein Schwerpunkt als Filmredakteur waren ursprünglich politische Dokumentationen und Umweltthemen, die Komplementärmedizin kam erst später dazu", so der Journalist.

Es waren seine vielen Dreharbeiten in Peru - zunächst für andere Themenfelder -, bei denen er der indigenen Bevölkerung vor Ort näher gekommen ist und sich zunehmend auch für ihre Medizin interessiert hat, erklärt Faulstich.

Sein Film samt dazugehörigem Buch, "Das Geheimnis der Heilung - wie altes Wissen die Medizin verändert", der 2010 entstanden ist, zeigt zusammenfassend, wie sein Macher die Zukunft der Medizin sieht. "Der Streit zwischen Schulmedizinern und Heilpraktikern wird der Vergangenheit angehören", so Joachim Faulstich, der hofft, dass künftig beide Richtungen zusammenwirken, um das Beste für den Kranken zu erreichen. Keiner Seite dürfe man ihre Errungenschaften absprechen, das wäre ein fataler Verzicht auf Chancen. Gegenseitige Anerkennung, so der Autor, wachse auf beiden Seiten.

So wundert es nicht, dass Faulstich in seinem Film etablierte Schulmediziner zu Wort kommen lassen kann, die den alternativen Behandlungsmethoden großes Interesse schenken. Professor Dr. Tobias Esch etwa kommentiert in der Dokumentation die Meditation als medizinisches Mittel. Gehirn, Drüsen und Immunsystem seien untrennbar miteinander verbunden, erklärt der Wissenschaftler, "die Aktivierung bestimmter Hirnstrukturen durch ein Gebet etwa kann nachweislich Stress beseitigen." Das könne direkten Einfluss auf einen Heilungsprozess haben.

Weiter zeigt Faulstich Mediziner, die erleben, wie bei Patienten, die sie schon aufgegeben hatten, etwa die Kunst des Handauflegens zu merkbaren Ergebnissen führen.

Sein Film, kommentierte Faulstich, versuche darzustellen, welche Chancen das Wissen aus Jahrtausende alter Heilbehandlung bieten könne und was die moderne Medizin dazu sagt. "Besonders habe ich dabei versucht, wissenschaftliche Debatten so umzusetzen, dass sie zu verstehen sind."

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