
Detmold (stg). Anneliese Nacke-Erich feiert Dienstag ihren 100. Geburtstag. Am 31. Mai 1911 erblickte sie das Licht der Welt in Kohlstädt, wo sie bis zu ihrem zehnten Lebensjahr zur Schule ging. Da ihr Vater Förster war, lebte sie mit ihrer Familie im Forsthaus.
Mit zehn Jahren zog ihre Familie dann in das Forsthaus in Holzhausen-Externsteine. Von dort aus fuhr Anneliese Nacke-Erich jeden Morgen mit der Straßenbahn nach Horn zur so genannten Rektorschule. "Ich bin immer sehr gern zur Schule gegangen", erzählt die Jubilarin. Später wechselte sie auf das Mädchengymnasium in Detmold. Von ihrer Mutter lernte sie alle Fähigkeiten, die man im Haushalt benötigt. "Man kann sagen, dass ich eine unbekümmerte Kindheit hatte", so Anneliese Nacke-Erich.
Nachdem sie 1939 nach Berlebeck gezogen war, heiratete sie den Arzt Dr. Hans Nacke-Erich, mit dem sie zwei Töchter großzog. Während des Zweiten Weltkriegs lebte die junge Familie in Holzhausen. Doch nach dem Krieg zog es sie vom Land in die Stadt, und so kam sie nach Detmold. Nacke-Erich: "Ich hab immer gern in Detmold gelebt und tue es auch heute noch."
Mittlerweile hat die Hundertjährige vier Enkelkinder und sogar drei Urenkel. Einer der Enkel, Philipp, wohnt heute im selben Haus wie seine Großmutter. Seit etwa fünf Jahren ist auch Tagespflegerin Ilona Strecker fester Bestandteil von Anneliese Nacke-Erichs Alltag.
Unverzichtbar sind für sie das Lesen und die täglichen Kreuzworträtsel. Am liebsten liest sie Literatur aus ihrer Jugendzeit. Die sei heutzutage allerdings schwer zu finden, da viele Bücher während des Zweiten Weltkriegs verbrannt wurden.
Auf die Frage, ob sie einen Tipp hat, wie man 100 Jahre alt wird, antwortet Anneliese Nacke-Erich: "Regelmäßige ärztliche Betreuung ist wichtig." Über sich selbst sagt sie, sie fühle sich so wohl, wie man sich mit 100 Jahren fühlen kann. Ihre Tochter Ulla meint: "Meine Mutter ist gelassen, heiter und immer jung."