Detmold (mk). Pfingsten 1983: Die Abi-Prüfungen am Grabbe-Gymnasium waren abgelegt, die Zeichen standen auf Zukunft. Nicht jedoch für Gesine Wagner. Sie starb, weil ein Militärflugzeug während einer Flugschau in der Nähe von Frankfurt auf das Auto ihrer Familie stürzte. Am Samstag haben sich ehemalige Mitschüler an ihrem Grab in Detmold getroffen.
Ein Fahrrad, geschmückt mit Blumen, transportiert ein Blumengesteck mit einem Gruß zu dem Grab, dessen Gedenkstein nicht nur Gesines Namen trägt, sondern auch die anderer Familienmitglieder. Fünf Menschen kamen sofort bei dem Unglück ums Leben. Gesine Wagner lebte noch 81 Tage, bevor auch sie an ihren schweren Verletzungen starb.
Dr. Achim Rehlaender, der das Treffen organisiert hat, legt das Gesteck nieder und beginnt eine kurze Rede. "Unser Abitur stand unter dem Schatten eines Ereignisses, das bis heute unfassbar über uns hereinbrach", sagte er. In den Zeiten des Kalten Krieges sei Angst allgegenwärtig gewesen - und mit diesem Unglück greifbar geworden.
Mit Worten aus der Bergpredigt schloss Dr. Achim Rehlaender seine Rede. Im Anschluss trafen sich rund 60 Abiturienten des Jahrganges 1983 im "Neuen Krug" in Diestelbruch, um Erinnerungen auszutauschen.