B 66 muss ein halbes Jahr gesperrt werden

Dörentrup-Bega. Sie wurde bereits zweimal erneuert, die Brücke in Bega über die Bega. Das Bauwerk stammt von 1893, so steht es zumindest auf einem Brückenpfeiler. Der Überbau wurde laut dem Landesbetrieb Straßenbau (Straßen.NRW) 1920 erneuert. Im Zuge des Ausbaus der Bundesstraße 66, die in diesem Bereich Barntruper Straße heißt, wurde die Brücke 1966 verbreitert. Statiker ermittelten vor ein paar Jahren aber, dass das gesamte Bauwerk nun besser erneuert werden sollte . In diesem Jahr soll es soweit sein.

"Wir befinden uns derzeit in der Ausschreibung. Im späten Frühjahr sollen alle Arbeiten vergeben sein. Nach Möglichkeit wollen wir dieses Jahr mit der Brückenerneuerung anfangen. Frühestens im Sommer wird es soweit sein", sagt Straßen.NRW-Sprecher Sven Johanning. Breite (10,50 Meter) und Länge (15,50 Meter) der Überführung sollen gleich bleiben. Jedoch soll die Verkehrsaufteilung anders werden: Derzeit sei der Gehweg auf der Westseite nur rund einen Meter schmal, der auf der Ostseite jedoch 2,50 Meter breit. Künftig werden Fußgänger auf beiden Seiten 1,75 Meter Platz haben. Radfahrer müssen weiterhin auf der Straße fahren.

Umleitung über Alverdissen Auch die Konstruktion wird verändert. Der Brückenpfeiler, der in der Mitte des Bachbetts steht, soll entfernt werden. Die künftige Brücke wird also nur außen aufliegen. Die Verantwortlichen erhoffen sich dadurch weniger Verlandungen, die den Fluss der Bega in Richtung Lemgo stören und zu Überschwemmungen bei Hochwasser führen können. Erst im Oktober vergangenen Jahres musste eine Firma anrücken, um das Gewässer vom Schlamm zu befreien .

Normalerweise würde solch eine Brückenerneuerung laut Sven Johanning etwa ein Dreivierteljahr dauern. Zunächst müsse eine Holzschalung gebaut werden, die dann mit Beton gefüllt werde. Doch Straßen.NRW will stattdessen mit Fertigteilen aus dünnem Beton arbeiten, die vor Ort zusammengesetzt und mit flüssigem Beton übergossen werden. Dieses Verfahren spare Zeit, die Verantwortlichen rechnen mit einem halben Jahr Bauzeit und hohen sechsstelligen Kosten.

In dieser Zeit würde der Verkehr in Humfeld über die Alverdisser Straße, weiter über die L 758 in Alverdissen nach Barntrup und umgekehrt umgeleitet werden. Nur der Busverkehr soll die Möglichkeit einer kleinen Umleitung in Bega über die Bahnhofstraße erhalten. Über die B 66 fahren in diesem Bereich rund 4043 Fahrzeuge pro Tag, davon sind 304 Lastkraftwagen. Der Verkehr habe in den vergangenen Jahren kontinuierlich abgenommen.

Pfeiler soll erhalten bleiben Die FDP im Rat der Gemeinde Dörentrup hatte sich nach Bekanntwerden der Neubaupläne bereits Ende 2021 für den Erhalt des historischen Mittelpfeilers stark gemacht. Die übrige Politik wollte dafür aber kein extra Geld ausgeben. Und so wurde der Wunsch lediglich an den Straßenbaulastträger weitergegeben. Sprecher Sven Johanning sagt: "Wir versuchen, den Stein mit der Rose und der Jahresinschrift darauf heile aus dem Bach herauszunehmen." Er könne aber nichts für die Abbrucharbeiten versprechen. An Ort und Stelle bleiben darf der Pfeiler allerdings nicht. Ersten Ideen zufolge könnte er im benachbarten Begapark "ein neues Zuhause" finden.

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