Mehr Platz für die Bega zwischen Dörentrup und Barntrup

Dörentrup-Bega/Barntrup. Ziemlich schlammig ist es momentan an der Bega zwischen dem Dörentruper Ortsteil Bega und der Stadt Barntrup. Der Kreis Lippe renaturiert den Fluss hier auf einer Länge von 500 Metern. Ein Großteil davon ist bereits geschafft. In rund zwei Wochen soll das Projekt abgeschlossen sein, schätzt Jürgen Benning von der Unteren Wasserbehörde.

Seit dem Start im November vergangenen Jahres hat sich viel verändert: Wo sich früher eine grüne Wiese befand, fließt heute das Wasser der Bega im Zickzack in einem breiten Gewässerbett - unterbrochen von ein paar Steinen und Ästen. &bdquo;Wir queren das alte Flussbett an vier Stellen. Dafür mussten ein paar Bäume geschnitten werden, die wir gut verwenden konnten. Sie wurden aber mit Eisenstangen befestigt, damit sie nicht abtreiben und es zu einem Stau, zum Beispiel an Brücken, kommt“, erklärt Barbara von der Lippe von der Unteren Naturschutzbehörde. Das Totholz sorgt für die gewünschte Dynamik im Gewässer.

Von 500 auf 672 Meter Länge Eine Rinne in der Mitte des Bachlaufs, wo das Wasser schneller fließt, ist gut zu erkennen. &bdquo;Die brauchen wir für den Sommer, wenn weniger Wasser die Bega herunterfließt. Momentan haben wir Mittelwasser. Bei höheren Wasserständen wird künftig aber sehr schnell die volle Breite von bis zu 17 Metern in Anspruch genommen“, meint Jürgen Benning. So wird das Wasser in der Landschaft zurückgehalten. Die Maßnahme liegt in einem ausgewiesenen Überschwemmungsgebiet. Der Experte betont aber, dass es sich keinesfalls um eine Hochwasser- oder Starkregenschutzmaßnahme handele. Die Bürger in Bega dürfen sich also nicht in falscher Sicherheit wiegen.

Trotzdem sei es dem Hochwasserschutz natürlich zuträglich, wenn sich das Flussbett von schmal und tief auf breit und flach verändert - so wie es ursprünglich war. Jetzt sei die Bega an dieser Stelle drei Mal so breit wie vorher. Durch den neuen, verschlungenen Flussverlauf habe sich nicht nur die Fließgeschwindigkeit verlangsamt, auch die Flusslänge sei um mehr als 30 Prozent auf rund 672 Meter angewachsen. Dafür musste viel Erde südlich des alten Laufs ausgebaggert werden. Diese wurde teilweise zum Füllen des alten Flussbetts genutzt. Der restliche Boden sei in der Umgebung verwertet worden, heißt es von der ausführenden Firma Böwingloh & Helfbernd.

240.000 Euro Kosten Ober- und Unterlauf seien bereits fertig. Noch fehle aber das mittlere Stück von circa 100 Metern. In rund zwei Wochen wollen die Arbeiter auch damit abgeschlossen haben. Erst dann können auch die Fischsperren aus dem Fluss genommen werden. Beim Abfischen im Herbst wurden zahlreiche Bachforellen und ein paar wenige Groppen gefunden. Die Verantwortlichen hoffen, dass die Maßnahme auch den Lebewesen in der Bega dient, die unter den Steinen und Ästen Schutz finden können.

Insgesamt kostet die Renaturierung, die eine Maßnahme aus dem integrierten Gewässer- und Auenkonzept der Bega von 2019 darstellt, 240.000 Euro. 80 Prozent davon kommen als Förderung vom Land Nordrhein-Westfalen.

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