Farmbeck liegt im Dreiländereck - und bettet sich 300 Meter weit rund um die Gleise

Dörentrup-Farmbeck. Was hat Lake Placid mit Farmbeck zu tun? "Wo ist Behle?", rief der ZDF-Reporter Bruno Moravetz bei den Olympischen Winterspielen 1980 in Lake Placid in sein Mikrofon, weil der Skilangläufer Jochen Behle verschwunden war. Behle war seinerzeit völlig unbekannt. Moravetz verschaffte ihm mit seiner Frage, die heute im Sport ein Dauerbrenner ist, eine ungewollte Aufmerksamkeit. Farmbeck würde diese Frage ähnlich gut zu Gesicht stehen: Wo ist Farmbeck? Der kleine Ort, im Grunde nur 300 Meter zwischen dem Hotel Begatal und dem Ortsteil Wendlinghausen, liegt im Dreiländereck. Jochen Brunsiek vom Kulturstellwerk Nordlippe: &bdquo;Farmbeck gehört von der Gemarkung her eher zu Schwelentrup. Obwohl das wirklich weit weg ist. Ein Teil vom Stellwerk liegt aber auf Humfelder Gebiet. Wir sehen uns übrigens als Farmbecker Initiative.“

Der Kunstbegriff &bdquo;Stellwerk“ existiert seit rund zwei Jahren. Etwas länger ist Farmbeck bekannt durch die Eisenbahn und das Projekt &bdquo;Jugend unter Dampf“. In Farmbeck sind Arbeitsplätze rar. Martha Johannsmeier sitzt aber in einem Container direkt an der Bahnlinie und wird mit ihrer Stelle durch das NRW-Projekt &bdquo;Dritte Orte“ vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW gefördert.

Pflanzmaschinen und Schlepper werden repariert Ansonsten ist der Betrieb von Stefan und Daniela Schich an der Farmbecker Straße 4 die offensichtlichste Firma in Farmbeck. Schich repariert Pflanzmaschinen oder Schlepper. &bdquo;Ich habe den Standort 2007 von Heinz-Friedrich Meier übernommen“, erklärt er. Seine Kunden kommen zwar vorzugsweise aus Barntrup, Extertal, Dörentrup, Blomberg oder Kalletal, aber in Ausnahmefällen fährt Stefan Schich auch mal in den Raum Kassel, um einen Kartoffelroder zu reparieren. Eine Handvoll Wohnhäuser gibt es natürlich auch in Farmbeck. In einem lebt beispielsweise Christiane Meier, die vor Jahrzehnten noch als Kind erlebt hat, wie der Zug an Farmbeck vorbei oder mittendurch Farmbeck gefahren ist. Meier: &bdquo;Das Industriegebiet rund um die Bahnlinie gehörte früher mal zu Farmbeck, heute zu Humfeld. Das Ortsschild wurde irgendwann einmal versetzt.“ Und wann der letzte Personenzug am Bahnhof Farmbeck gehalten hat, weiß wiederum Jochen Brunsiek: &bdquo;Im September 1980, damals reichten die Gleise noch bis Hameln.“ Der Bahnhof selbst ist übrigens weitaus älter: Baujahr 1896.

Dreiländereck - gleich in mehrfacher Hinsicht Was schon regional eine Art Dreiländereck ist, setzt sich in der Orientierung fort. Die Farmbecker gehören rein kirchenrechtlich zu Spork. Gewählt wird aber auch mal in Schwelentrup, ihre Einkäufe können die Farmbecker dafür sowohl in Dörentrup als auch Lemgo oder Barntrup erledigen. Die Grundschule wiederum steht in Humfeld, aber schulpflichtige Kinder sind auf den rund 300 Metern zwischen den beiden grünen Ortsschildern mit der gelben Schrift ohnehin eine Minderheit. Richtig groß raus kommt Farmbeck allerdings am kommenden Montag. Warum? Das Kulturstellwerk feiert zusammen mit vielen Partnern ein Bahnhofsfest. Um 11 Uhr startet ein buntes Programm für die ganze Familie. Besonderes Augenmerk legen die Verantwortlichen dabei auf die Erinnerungen an die Eisenbahn im Begatal. Brunsiek: &bdquo;Im Rahmen einer Erzählwerkstatt haben die Teilnehmer über ihre persönlichen Geschichten berichtet, die nun mit einer Ausstellung präsentiert werden.“ Außerdem bietet die Landeseisenbahn Lippe Fahrten mit einer Kleinlok. Von 11 bis 14 Uhr wird die Blaskapelle Humfeld ihr breites Repertoire präsentieren.

Farmbeck liegt im Dreiländereck - und bettet sich 300 Meter weit rund um die Gleise

Erzählwerkstatt des Kulturstellwerks tourt weiter durch Nordlippe

Wirte aus Dörentrup „packen aus“

Erfolgreicher Kunst- und Handwerksmarkt am Bahnhof Farmbeck

Kunsthandwerk, Mitmachaktionen & vieles mehr: Humfelder laden zum Dorfspaziergang ein

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Am 1. Mai gibt es zum vierten Mal Kultur am Gleis beim Bahnhofsfest Farmbeck

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