Dörentrup-Humfeld. In der Wertstoff-Sortierhalle des Abfallunternehmens Remondis ist am späten Montagabend ein Feuer ausgebrochen. Etwa die Hälfte des 125 mal 30 Meter großen Gebäudes habe gebrannt, teilte die Leitstelle noch am Abend mit. Ein Teil des Daches stürzte daraufhin ein. Anwohnerinnen und Anwohner wurden über die Warnapps NINA und Katwarn gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Die Feuerwehr sperrte das Industriegebiet großräumig ab. Gegen 15.30 Uhr konnten die letzten Einsatzkräfte abrücken.
„Der Notruf ging um 22.01 Uhr ein", sagt Kevin Elliott, Pressesprecher der Dörentruper Feuerwehr. Schon auf der Anfahrt sei das Feuer deutlich sichtbar gewesen, sodass man das Einsatzstichwort direkt auf „Großbrand" erweitert habe. Ausgebrochen sei der Brand in einer Halle, in der Müllsäcke aus den gelben Tonnen in der Region lagerten.
Zwei Feuerwehrleute verletzt
Rund 220 Einsatzkräfte seien zu Spitzenzeiten mit den Löscharbeiten beschäftigt gewesen, darunter auch die Feuerwehren aus den umliegenden Kommunen, wie Lemgo, Kalletal, Extertal, Barntrup und Blomberg, aber auch aus Horn-Bad Meinberg und Bad Salzuflen. Zwei Einsatzkräfte seien bei den Löscharbeiten leicht verletzt worden, konnten aber vor Ort vom Rettungsdienst behandelt werden, erfuhr die LZ.
„Am Vormittag waren noch 73 Einsatzkräfte vor Ort, darunter auch das THW", erklärt Kevin Elliott. Die Löscharbeiten hatten sich als äußerst schwierig erwiesen. „Zunächst musste der Müll mittels Radlader aus der Halle gebracht und auseinandergezogen werden, um weitere Glutnester abzulöschen", erläutert der Pressesprecher. Die Warnung an die Bevölkerung konnte gegen 9 Uhr allerdings aufgehoben werden. Auch die Drohne der Lemgoer Feuerwehr sei im Einsatz gewesen, um weitere Glutnester aus der Luft ausfindig zu machen.
Am Dienstagnachmittag konnte der Einsatz beendet werden. „Am Abend erfolgt dann eine Brandnachschau, um ein erneutes Aufflammen ausschließen zu können", sagt Kevin Elliott.
Löschwasser muss fachgerecht entsorgt werden
Am Dienstagvormittag warteten die Einsatzkräfte vor Ort auch noch auf das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) aus Essen, das das kontaminierte Löschwasser untersuchte. „Das wird zurückgehalten und anschließend fachgerecht entsorgt, damit es nicht in die Bega fließt", erklärt Einsatzleiter Christoph Ungermann. Der Betrieb verfüge dafür über einen speziellen Abflusskanal im Boden. Auch die Genehmigungsbehörden, darunter der Kreis Lippe und die Bezirksregierung, hatten sich für eine Begutachtung angekündigt.
Die Polizei hat unterdessen die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen und erste Erkenntnisse bekannt gegeben. Laut Pressesprecherin Laura Merks werden ein technischer Defekt oder Brandstiftung ausgeschlossen. Man gehe davon aus, dass sich der Müll „selbst entzündet" habe, beispielsweise durch einen falsch entsorgten Akku oder eine E-Zigarette. Der Sachschaden liegt bei rund 250.000 Euro.
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