So geht es bei Remondis in Dörentrup nach dem Großbrand weiter

Dörentrup-Humfeld. Nach dem Großbrand beim Abfallunternehmen Remondis in Dörentrup ist das Unternehmen zuversichtlich, die Halle schnell wieder aufbauen zu können, wie Pressesprecher Michael Schneider auf Nachfrage mitteilt. Ein offizieller Beschluss dafür liege aber noch nicht vor. &bdquo;Ob die Versicherungssumme angesichts der hohen Selbstbeteiligung für den Wiederaufbau reicht, könne das Unternehmen derzeit noch nicht sagen“, erklärt Schneider weiter.

In der betroffenen Halle wird der Müll der Gelben Tonne aus dem Gebiet gesammelt. Nutzbar ist sie seit dem Brand allerdings nicht mehr. &bdquo;Bis zum Wiederaufbau müssen die Abfälle an andere Standplätze umgesteuert werden“, so der Pressesprecher. Schon am Morgen nach dem Brand erklärte die Feuerwehr, die Mitarbeiter seien &bdquo;ganz normal“ ausgerückt, der Müll werde nun an anderer Stelle auf dem Gelände gesammelt. Auch die Müllabfuhr fand ganz normal statt.

Die riesigen, noch vorhandenen Müllberge, die die Feuerwehr und das Technische Hilfswerk aus der Halle aufwendig herausziehen mussten, zeigten aber, dass keinesfalls der gesamte Müll verbrannt war. Dieser wurde laut Schneider in eine Müllverbrennungsanlage gefahren und dort mit dem Restmüll verbrannt.

Remondis möchte Batteriepfand Dass es bei Abfallunternehmen immer mal wieder zu Bränden kommt, veranlasst Remondis dazu, sich für einen Batteriepfand einzusetzen. &bdquo;Tatsächlich kommt es laut Zahlen unseres Branchenverbands BDE in Deutschland täglich zu rund 30 Bränden in Anlagen und Fahrzeugen. Jeder Brand kann im Extremfall Menschenleben gefährden, auf jeden Fall vernichtet er hohe Sachwerte, bis hin zu millionenschweren Totalverlusten der Recyclinginfrastruktur“, schreibt Michael Schneider.

&bdquo;Die meisten dieser Brände werden durch unsachgemäß entsorgte Li-Akkus ausgelöst. Der Verband und wir plädieren daher in Brüssel und Berlin für die flächendeckende Einführung eines Batteriepfands. Nur, wenn die kleinen und mittelgroßen Stromspeicher einen eigenen Rückgabewert erhalten, wäre zu erwarten, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher sie am Wertstoffhof oder im Fachhandel zurückgeben, um ihr Pfandgeld zurückzuerhalten.“

Bis dahin bleibe nur der Appell, Produkte mit Akkus, zum Beispiel Einweg-E-Zigaretten, singende Grußkarten, elektrische Kerzen und Teelichter, Akkuschrauber und sonstige Geräte mit eingebauten Akkus, nach Gebrauch auf gar keinen Fall in irgendeiner Tonne zu entsorgen, sondern unbedingt am Wertstoffhof oder im Fachhandel abzugeben. Nur dort könne die sichere und ordnungsgemäße Entsorgung gewährleistet werden.

Für die Betriebsgenehmigung seien ohnehin schon aufwendige Brandschutzvorschriften vorgesehen. Alle Anlagen müssten entsprechend ihrem Zweck und technischer Ausstattung mit passenden Brandbekämpfungsinstallationen ausgestattet sein. &bdquo;Trotzdem lassen sich spontane Entzündungen durch Akkus solange nicht vermeiden, wie diese Geräte als Fehlwurf im Abfall landen“, so Schneider.

Mehr als 220 Einsatzkräfte waren am Abend des 5. Mai mit den Löscharbeiten im Dörentruper Industriegebiet beschäftigt. Gegen 22 Uhr war dort eine Lagerhalle in Brand geraten , das Dach stürzte teilweise ein. Die Polizei geht davon aus, dass falsch entsorgter Müll, zum Beispiel ein Akku, ursächlich für das Feuer war. Der Sachschaden liegt bei rund 250.000 Euro.

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