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Extertal

„Es war ein Sprung ins kalte Wasser“

Extertal-Bösingfeld. Die „Tagesthemen“-Moderatorin Pinar Atalay kommt auf Einladung des Heimat- und Verkehrsvereins nach Bösingfeld. Am Samstag, 5. Dezember, berichtet die aus Lippe stammende Journalistin in der Burg Sternberg von ihrem Werdegang und ihrer Arbeit.

Frau Atalay, Sie sind in Lemgo geboren und in Extertal aufgewachsen. Wie hat die Region Sie geprägt?

Pinar Atalay: Ich bin immer wieder gerne im Lipperland, es hat wohl jeder einen Bezug zu der Region, aus der er kommt. Außerdem hat hier mein journalistischer Werdegang begonnen, daran erinnere ich mich gerne.

Information
Persönlich

Pinar Atalay, Jahrgang 1978, besuchte die Grundschule Bösingfeld und das Gymnasium Barntrup. Nach dem Abi führte sie zunächst eine Boutique in Lemgo. Danach startete sie bei Radio Lippe. Weitere berufliche Stationen: Radio Antenne Münster, NDR und WDR. Inzwischen gehört die Lipperin mit türkischen Wurzeln zu den „Tagesthemen“-Moderatoren.

Sie waren nach Ihrem Abitur zunächst Geschäftsführerin einer Boutique in Lemgo. Wie kam es zum Wechsel in den Journalismus?

Atalay: Das war eine relativ kurze Zeit, ungefähr ein Jahr. Eine spannende Zeit mit viel Verantwortung, das war eine gute Erfahrung. Dann habe ich mich für den Journalismus entschieden und habe mit einem Volontariat bei Radio Lippe angefangen.

Was haben Sie aus Ihrer Zeit beim Lokalradio für Ihre weitere Karriere mitgenommen?

Atalay: Es war ein Sprung ins kalte Wasser, vom ersten Tag an war ich in den Redaktionsalltag eingebunden. Als Reporterin, später als Nachrichtenmoderatorin und Moderatorin der Nachmittagssendung. „Learning by Doing“ lautete die Devise, ich hatte das Glück, mit tollen Kolleginnen und Kollegen zusammenarbeiten zu dürfen.

Was für Erinnerungen haben Sie an Ihren ersten Auftritt vor der Kamera?

Atalay: Es war eine Fernsehschalte im NDR, für die abendliche Regionalsendung in Niedersachsen, vor acht Jahren muss das gewesen sein. Es musste alles sehr schnell gehen, ich hatte nur wenig Vorbereitungszeit, denn im aktuellen Nachrichtengeschäft hat man selten Zeit, tagelang an einer Formulierung zu arbeiten. Es waren dann am Ende nur ein bis zwei Minuten, aber die waren schon aufregend genug. Es ging aber zum Glück alles gut, ich durfte weitermachen (lacht).

Spätestens seit Ihrer Moderation für die „Tagesthemen“ sind Sie einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Wie hat das ihr Leben verändert?

Atalay: Moderatorin der „Tagesthemen“ zu sein, Teil dieses tollen Teams zu sein, das ist etwas sehr Besonderes. Ich weiß das zu schätzen und freue mich, dass so viele Menschen die „Tagesthemen“ schauen.

Was macht für Sie eine gute Nachrichtenmoderation aus?

Atalay: Bei den „Tagesthemen“ ordnen wir die Geschehnisse des Tages ein, erklären, geben einen anderen Blick auf die Dinge. Als Moderatorin ist es mein Job, objektiv, aber auch mit Haltung das Weltgeschehen zu präsentieren. In diesen sehr bewegten Zeiten stehe auch ich vor besonderen Herausforderungen, aber ich gebe jeden Tag aufs Neue mein Bestes.

Was erwartet die Zuhörer bei Ihrem Besuch in Extertal?

Atalay: Der Heimatverein Extertal hatte mich eingeladen, ich komme gerne und werde über Journalismus sprechen und einen Einblick in die „Tagesthemen“ geben. Viele wollen wissen, worüber wir uns am Ende der Sendung noch mit dem Nachrichtensprecher unterhalten. Vielleicht plaudere ich sogar ein wenig aus dem Nähkästchen (lacht).

Die Fragen stellte LZ-Redakteur Tobias Schneider. Die Veranstaltung ist bereits ausgebucht. Auch an der Abendkasse gibt es keine Karten mehr.

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