Die Extertaler Sekundarschule bekommt eine dichte Hülle

Extertal-Bösingfeld. An der Nordfassade der ehemaligen Realschule prangt eine lange Betonschiene, die man wohl nur in den 1970er Jahren schick fand: &bdquo;Ein Blumentrog", weiß Ann-Kathrin Heider vom Bauamt der Gemeinde Extertal. Dieses etwas skurrile architektonische Element bekommt nun eine sinnvolle Nutzung: Es wird ein Rettungsweg für Lehrer.

Denn zurzeit wird gebaut im ehemaligen Realschulgebäude. Haus 1, 1968 entstanden, beherbergt heute die Sekundarschule Nordlippe – gemeinsam mit dem benachbarten Haus 2 von 1974, der früheren Hauptschule. Und es ist sanierungsbedürftig. Neben der Verbesserung des Brandschutzes geht es vor allem um die energetische Sanierung: Die gesamte Gebäudehülle wird gedämmt, wie Justus Stücken sagt, technischer Planer vom Lagenser Büro Adriaans.

Schul-Logo kommt ans Gebäude

Die Heizung, ein Gas-Blockheizkraftwerk, ist zwar auf aktuellem Stand, aber eine Fassadendämmung gab es bislang gar nicht. Ingenieur Stücken rechnet deshalb damit, dass die Heizkosten deutlich sinken werden: Die Dämmung wird um 63 Prozent verbessert, hat er ausgerechnet. Angefangen an der Schulhofseite, arbeiten sich die Handwerker zurzeit um das Gebäude herum, um an die Fassade Platten aus nicht brennbarer Steinwolle zu setzen. Danach wird das Gebäude verputzt. Das Farbkonzept werde derzeit noch beraten, sagt Ann-Kathrin Heider. In jedem Fall soll das Schul-Logo an die Fassade kommen.

Außerdem werden diejenigen Fenster ersetzt, die nicht schon in den vergangenen Jahren ausgetauscht wurden. Aus Geldmangel, so Bürgermeister Frank Meier, seien bislang nur kaputte oder undichte Fenster ersetzt worden. Die Firma Winter aus Lage baut nun 25 große Fensterelemente neu ein. Das war auch bitter nötig, meint Ann-Kathrin Heider, schon allein, weil viele Fenster – vor allem die Oberlichter – mit den Jahrzehnten blind geworden waren.

Gedübelt wird am Nachmittag

Für den parallel laufenden Schulbetrieb gibt es nach den Worten von Bauleiter Dennis Schlepper vom gleichnamigen Detmolder Architekturbüro &bdquo;leichte Einschränkungen". Die Fassadenplatten würden jedoch am Nachmittag verdübelt, Betonstemmarbeiten liefen am Wochenende, um möglichst wenig zu stören. Für die Fenstermontage werden einzelne Klassenräume gesperrt. Für das Lehrerzimmer hätte das größeren Aufwand bedeutet. Deshalb ist vor der Fensterfront eine große Folie gespannt, während die Arbeiten laufen. Dort ist es zur Zeit also etwas frischer.

Ebenfalls ein wichtiger Punkt ist das Dach. Waren vor einigen Jahren die beiden obersten Ebenen dran, werden jetzt die sechs weiteren Dachflächen der Staffelgeschosse gedämmt. Teils bekommen sie eine Neigung, damit das Wasser besser abläuft. Deshalb gibt es die Hoffnung, dass künftig kein Wasser mehr ins Gebäude eindringt. &bdquo;Es soll nicht mehr tropfen", sagt Justus Stücken.

In den vergangenen Jahren war bei der Sanierung auch das Tempo der Arbeiten in der Kritik. Nun macht Bürgermeister Meier Hoffnung: Das Bauamt sei inzwischen personell besser ausgestattet. &bdquo;Und wir setzen mehr auf Teamarbeit zwischen Bauleiter, Verwaltung, Firmen und Planern." Unterm Strich verbaut die Gemeinde voraussichtlich 1,2 Millionen Euro im Haus 1, zum größten Teil aus dem Landesprogramm &bdquo;Gute Schule 2020". Möglichst bis Ende der Sommerferien 2021 sollen die Arbeiten beendet sein. Aber da hat auch das Wetter noch ein Wörtchen mitzureden.

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