Sanierung der Grundschule Langenholzhausen: Das ist neu und das fehlt noch

Kalletal-Langenholzhausen. Die Arbeiten an der Grundschule Am Habichtsberg in Langenholzhausen schreiten voran. Und die gute Nachricht vorweg: Die Sanierung liegt bislang im Zeit- und Kostenplan, sagen die Verantwortlichen. Bis in die Sommerferien wird aber noch im Gebäude von 1973 gewerkelt. Sichtbarste Veränderung: Alle Räume bekommen nun neue Fenster und eine Lüftung.

&bdquo;Mit Beginn des Winters haben der Fensterbauer und eine Spezialfirma angefangen, erst einmal drei Elemente zu tauschen. Das war eine Testphase, um zu sehen, wie viel Zeit wir dafür im laufenden Betrieb einplanen müssen und ob es überhaupt funktioniert“, erklärt Bauleiter Nikolai Stoll von der Gemeinde Kalletal. Denn bei einem Schadstoffgutachten, dass vorab erstellt worden sei, wurden laut Bürgermeister Mario Hecker polychlorierte Biphenyle (PCB) im Kitt der Fenster in geringer Konzentration gefunden. Diese stehen im Verdacht, krebserregend zu sein.

Spezialfirma beauftragt &bdquo;Sie wurden aber nur stellenweise, nicht überall gefunden. Wir gehen daher von einer geringen Gefahr aus“, ergänzt Stoll. Bei einer Veranstaltung seien die Eltern der Schüler darüber informiert worden. Damit aber alle auf der sicheren Seite sind, kümmert sich eine Schadstoffsanierungsfirma um den Fensterausbau. Dafür wird der Bereich vorab frei geräumt und mit einer Schutzfolie vom Rest des Raumes abgetrennt.

In den vergangenen Tagen sind die Fensterarbeiten so richtig losgegangen. Eingesetzt werden neue Fenster mit Aluminium-Rahmen samt Kindersicherung und ganz schmale Fenster zum Stoßlüften. Schulleiterin Irina Müller glaubt nicht, dass die Arbeiten zu Problemen für den Unterricht führen werden: &bdquo;Wir haben ja Räume frei und die Arbeiter sind zügig. Mit einem rotierenden System ist das machbar für uns.“

Neue Zufahrt für den Ernstfall Die entsorgten Fenster sollen draußen in einem extra Bereich gelagert und mit einem Bauzaun abgesichert werden, sodass niemand mit dem kontaminierten Material in Berührung kommt. Später werde alles fachgerecht entsorgt. Am Lagerplatz hinter dem Verwaltungstrakt ist darüber hinaus eine neue Zufahrt für die Feuerwehr und den Rettungsdienst entstanden, die bislang nur schwer aufs Gelände kamen. Sobald das belastete Material weg ist, sollen noch Rasengittersteine eingesetzt werden.

Die Rohre für die neue Lüftung in den Klassenräumen sind mittlerweile verblendet. In den Verwaltungsräumen hätten die Verantwortlichen besonders darauf geachtet, trotzdem noch genügend Stauraum für die Mitarbeiter und Lehrer zu erhalten. Fast 50 Kernbohrungen waren laut Hausmeister Dirk Frevert für die Rohre notwendig. Dabei hätten die Handwerker ganz schön unter Zeitdruck gestanden, denn nur in den Pausen und nach Schulschluss durfte gebohrt werden. Die Lüftung sei nun zu 90 Prozent fertig. Es fehlen noch die Tiefbauarbeiten draußen, sagt Stoll.

Künftig Kühl-Leuchtturm Im Keller befindet sich das &bdquo;Herzstück der Lüftungsanlage“. &bdquo;Sie sorgt für die notwendige Luftqualität entsprechend der Anzahl der Personen im Raum“, sagt Stoll. Die Anlage filtert also die Luft und regelt auch den Sauerstoffgehalt. Über eine Wärmerückgewinnung könne zudem die Heizung im Winter entlastet werden. &bdquo;Und im Sommer regelt sie die Nachtkühlung“, ergänzt Bauamtsleiterin Ewa Hermann. Denn in der Aula befindet sich ein sogenannter Kühl-Leuchtturm , in dem sich die Bevölkerung nach Schulschluss bei großer Hitze abkühlen kann.

Die Anlage steht da, wo vorher ein riesiger Öltank mit 47.000 Litern Fassungsvermögen für den Betrieb der Heizung stand. Jetzt heizt die Grundschule mit Holzpellets. Dafür wurde ein großes Lager für 20 Tonnen des Materials gebaut. &bdquo;Das reicht für neun Wochen“, sagt Stoll. &bdquo;Bisher haben wir einmal zehn Tonnen nachgefüllt. Wir gehen von zwei bis drei Befüllungen in einer Heizperiode aus - mit der Steuerungstechnik wird es weniger.“ Denn die fehlt noch. Künftig soll es elektronische Thermostate geben, die sich quasi selbst richtig einstellen.

Neue Toiletten Mitte Oktober sei die neue Heizung in Betrieb gegangen. &bdquo;Es gab zunächst mehrere Ausfälle, aber mittlerweile haben wir das im Griff und eine konstante Raumtemperatur“, verspricht Stoll. Für die Befüllung des Holzpellet-Lagers, die zwei bis drei Stunden dauere, werden noch drei Rohre außen angebracht. Auch ein Schaltschrank fehlt noch. &bdquo;Der Elektriker ist zu 80 Prozent fertig. Er hat sieben Kilometer Kabel im Gebäude verlegt“, staunt Stoll.

Dann fehlt noch die Photovoltaikanlage auf dem Dach. Die Ständer dafür stehen bereits. Außerdem wird die Fassade gereinigt, was im unteren Bereich schon geschehen ist, und neu gestrichen. In den Sommerferien sollen voraussichtlich zu guter Letzt neue sanitäre Anlagen errichtet werden. &bdquo;Wir schreiben die Leistung demnächst aus“, kündigt Stoll an.

Insgesamt geht die Gemeinde von circa zwei Millionen Euro Gesamtkosten aus. Vieles wird aber gefördert wie das Dach, die Lüftung und die Heizung. &bdquo;Wir konnten darüber hinaus 88.000 Euro Fördermittel für die neuen Fenster akquirieren“, freut sich Nikolai Stoll, der außerdem versucht, eine Förderung für die Photovoltaikanlage zu bekommen.

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