24-Jähriger übernimmt Chefposten im Extertaler Ordnungsamt

Extertal . Er dürfte den Altersschnitt der Führungskräfte in den lippischen Rathäusern deutlich senken: Extertals neuer Ordnungsamtsleiter Marvin Rösch ist 24 Jahre jung. Trotzdem hat er schon Berufserfahrung, übernimmt in der Gemeindeverwaltung zusätzliche Aufgaben – und hat klare Vorstellungen.

Rösch kommt von der Bezirksregierung und hat im Fachbereich von Marco Wallenstein Anfang des Monats die Nachfolge von Andreas Pieper angetreten, der in den Ruhestand gegangen war . Der neue Chef des Ordnungsamts – offiziell: Fachgebietsleiter öffentliche Sicherheit und Ordnung – stammt aus Heidelbeck, wohnt in Lemgo, bezeichnet sich als &bdquo;Nordlipper durch und durch“ und kann sich gleich zu Beginn seiner Tätigkeit im Extertaler Rathaus über zu wenig Arbeit nicht beklagen.

"Die Vermittlerrolle ist uns wichtig"

Innerhalb und auch außerhalb des Rathauses. Denn natürlich ist Corona das Hauptthema. Und in seinem Arbeitsbereich gehört es dazu, rauszugehen und auch mal ordnend einzugreifen. Sei es zu kontrollieren, ob Mitbürger Quarantänevorschriften einhalten, sei es, das Parkdurcheinander am Patensteig am Wochenende zu regeln . &bdquo;Wenn wir vor Ort sind, will ich auch dabei sein“, sagt Rösch. Und was die aktuelle Pandemielage angeht, gehört es zu seinen Aufgaben, ständig auf dem Laufenden zu sein. Gerade bei Corona und sich gefühlt täglich ändernden Vorgaben habe er den Anspruch, die Bürger zu beraten. Viele riefen an, fragten, was gerade konkret erlaubt ist und was nicht. &bdquo;Die Vermittlerrolle ist uns ganz wichtig. Es kommt darauf an, den Bürgern die teils unübersichtlichen Regeln zu erklären“, sagt Rösch. Viele wollten derzeit wissen, mit wie vielen Personen sie sich derzeit privat treffen dürften und wann Feiern wieder erlaubt seien.

Den direkten Kontakt mit den Menschen – das war es, was Marvin Rösch wollte und warum er sich als Mitarbeiter der Bezirksregierung in Extertal beworben hat. In die Kommunalverwaltung zu gehen, sei ein bewusster Schritt gewesen, sagt er. Rösch absolvierte nach dem Abitur am Engelbert-Kaempfer-Gymnasium in Lemgo ein duales Studium mit dem Abschluss &bdquo;Bachelor of Laws“ – die Theorie an der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung in Bielefeld, die Praxis bei der Bezirksregierung. Die Oma machte ihn einst auf diese Ausbildung aufmerksam. Nach dem dreijährigen Studium machte er bei der Detmolder Behörde drei Jahre weiter und begleitete Förderprogramme wie die Städtebauförderung und die Heimatförderung.

Bürgerservice, Standesamt, Friedhofsverwaltung, Feuerwehr

Für den Wunsch nach mehr Bürgernähe war die Ausschreibung in Extertal dann die passende Stelle. Und er bekam den Zuschlag, hat nun Verantwortung für fünf Mitarbeiter und zollt ihnen Respekt für ihr Wissen und ihre umfangreichen Kenntnisse. &bdquo;Man ist in einer Kommunalverwaltung breiter aufgestellt als in einer Behörde mit 1100 Mitarbeitern und muss sich in vielen Themen auskennen.“ Und natürlich sei die Aufgabe für ihn eine Herausforderung. Zu seinem Fachgebiet gehören auch der Bürgerservice, das Standesamt, die Friedhofsverwaltung und die Feuerwehr.

Dabei kommt ihm zugute, dass er Extertal kennt. &bdquo;Extertal ist mir vertraut, ich kenne die Orte, habe sie aber bislang nicht aus dem Blickwinkel eines Ordnungsamtsleiters gesehen“, sagt Marvin Rösch. Im Bösingfelder &bdquo;Park mit Potenzial“ zum Beispiel habe er vorher eher die Fördermaßnahmen gesehen. Nun gucke er eher, ob alles in Ordnung ist. &bdquo;Ich suche dabei natürlich nicht direkt nach Ordnungswidrigkeiten.“

Die Kenntnisse, die er von der Bezirksregierung mitbringt, kann er jedoch ebenfalls verwenden und gleichzeitig seinen Wunsch verwirklichen, auch eigene Projekte zu entwickeln. Denn bei ihm soll die Fördermittelkoordination der Gemeindeverwaltung angedockt werden, sprich: Er soll beraten, wo es Förderprogramme gibt, mit denen die Verwaltung Geld für Projekte nach Extertal holen kann. Erste Ideen gebe es schon, sagt Marvin Rösch, der nebenbei an der Fachhochschule Dortmund &bdquo;Master of Business Administration“ studiert – modernes Verwaltungsmanagement. Damit soll er dann nicht nur den Altersschnitt senken, sondern auch allerhand Ideen einbringen...

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