Trotz Corona: Die Schützen planen das Jahr

Nordlippe/Extertal. Sport und Geselligkeit – von diesen beiden Komponenten lebt das Schützenwesen. Beides ist derzeit durch Corona-Regeln eingeschränkt. Die LZ wollte wissen, wie die fünf nordlippischen Schützenvereine Almena, Alverdissen, das Geburtskind Bösingfeld, Humfeld und Sonneborn vor diesem Hintergrund die Vereinsaktivitäten planen. Sind Königsschießen und Schützenfeste abgesagt oder sind die Vorstände optimistisch in ihren Planungen? Wie haben sich die Corona-Einschränkungen auf die Stimmung bei den Mitgliedern ausgewirkt? Gibt es Mitgliederschwund? Dies sind Fragen, die Vorsitzende und Oberste der Vereine ganz unterschiedlich beantworten.

Schützenverein Almena

Besorgt ist der Ausblick von Oberst Herbert Hetmeier vom Schützenverein Almena . &bdquo;Es ruht alles im Verein aufgrund von Corona", erklärt Hetmeier, dessen Verein für den Schießbetrieb an die Gastronomie auf dem Breidingsberg gebunden ist – eine zusätzliche Schwierigkeit, denn gerade hier änderten sich Vorschriften laufend. &bdquo;Wir werden erst wieder durchstarten, wenn wir von der Politik mittelfristige Ansagen bekommen", betont er mit Blick auf das anstehende Schützenfest. Austritte habe es bei den rund 260 Mitgliedern kaum gegeben. &bdquo;Eingetreten ist aber auch niemand. Wenn man keine Kontakte pflegen kann, gewinnt man auch keine neuen Mitglieder", ist das ernüchternde Fazit Hetmeiers.

Schützenverein Alverdissen

Deutlich optimistischer handhabt der mit 400 Mitgliedern zweitgrößte nordlippische Schützenverein Alverdissen das anstehende Schützenfest-Jahr. In sozialen Medien und auf der Internetseite werden Königsschießen und Schützenfest beworben. Vorsitzender Wilfried Düwel hat das Konzept für das vor zwei Jahren abgesagte Fest aus der Schublade geholt. &bdquo;Die Verträge mit Caterer, der Band und Schaustellern sind mit entsprechendem Vorbehalt abgeschlossen", erklärt er. Auch Preisschießen, Maibaumfest und Kompanieversammlungen seien geplant. Zwar ruhe der Schießbetrieb mit Ausnahme vom Bogensport. &bdquo;Aber mit allen Formalien wie Wahlen sind wir auf dem Laufenden", freut sich der Vereinschef. Die Mitgliederzahl sei stabil aber ebenso wie Hetmeier vermisst auch Düwel die Schützenfeste als Gelegenheit für Mitgliederwerbung.

Schützengesellschaft Bösingfeld

Eine rauschende Feier zum 300. Vereinsjubiläum plant die Schützengesellschaft Bösingfeld für den 13. und 14. August. Zu Ehren des Geburtstagskinds soll der Lippische Schützentag in Bösingfeld stattfinden. &bdquo;Mehrere Tausend Schützen aller lippischen Vereine" erwartet Präsident Lutz Brakemeier. Samstag wollen die Schützen Jubiläum feiern, Sonntag Gastgeber für den Schützentag sein. &bdquo; Aber ob das Fest stattfinden kann?", fragt sich der Vereinschef. Die Entscheidung, &bdquo;die ich nicht allein treffen werde", so Brakemeier, soll spätestens Ende März fallen. Der Verein ist mit &bdquo;500 Mann unter Waffen", deren Aktive seit Herbst unter 2 G und 2 G-Plus-Auflagen ihren Schießbetrieb aufrecht erhalten, der größte nordlippische Schützenverein.

Schützenvereinigung Humfeld

Friedhelm Plöger, Chef der Schützenvereinigung Humfeld blickt auf stille Monate für seine rund 150 Mitglieder. &bdquo;Seit Ende November ruht jeglicher Betrieb zunächst bis Ende Januar. Ich gehe aber davon aus, dass die 2 G-Auflagen noch länger bestehen bleiben", erklärt er. In einer Vorstandssitzung sei zumindest der Außenbereich für die Vorderladerschützen freigegeben worden. Das 2021 abgesagte Schützenfest soll 2023 stattfinden. Große Hoffnungen setzt Plöger auf den November. Hier soll der Obristenpokal in Humfeld ausgeschossen werden. Zwei Mal wurde die Veranstaltung bereits wegen Corona abgesagt. Plöger: &bdquo;Aber aller guten Dinge sind drei."

Schützenverein Sonneborn

&bdquo;Noch sind Schützenfest, Königsschießen und Ausmarsch nicht abgesagt", vermeldet Andreas Reineke, Vorsitzender des Schützenvereins Sonneborn . Ob das Fest stattfindet, soll im Vorstand Anfang April entschieden werden. Seit dem Spanferkelessen für die Mitglieder Ende Oktober vergangenen Jahr wurden alle Termine abgesagt – bis Anfang März.Die aufgrund anstehender Vorstandswahlen notwendige Generalversammlung solle von Februar ebenfalls nach hinten verschoben werden, aber noch vorm Schützenfest stattfinden. Turnusmäßig feiern die Sonneborner im selben Jahr wie die Alverdisser Nachbarn. Stolz ist Reineke auf seine Mitglieder: &bdquo;Alle blieben bei der Stange und das rechne ich ihnen auch hoch an". Es gab zwar keine Termine, aber aktiv waren die rund 200 Vereinsmitglieder dennoch. Der Schießstand wurde mit einer Drainage versehen, im Innenbereich verschönert und die Straße zum Schießstand renoviert. Leader-Mittel halfen bei der Finanzierung, aber &bdquo;Innenausbau und Drainage haben wir komplett über Mitgliederspenden bezahlt und jede Menge Arbeitszeit investiert. Da waren Mitglieder, die dort zwei Monate nahezu campiert haben", freut sich Andreas Reineke über seine treuen Schützen.

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