Silixen: Adieu, altes Pfarrhaus

Extertal-Silixen . Schutt und Geröll liegen ringsum das große Loch, das im Boden klafft. Von dem alten Pfarrhaus an der Dietrich-Bonhoeffer-Straße in Silixen ist nichts mehr zu erkennen. Nach langem Ringen und Planen um die Frage nach Erhalt oder Neubau, zwischen Fördertöpfen und Denkmalschutz, ist das Gebäude nun dem Erdboden gleichgemacht worden. Es weicht für einen neuen Anbau, in dem die Arbeit des Mehrgenerationenhauses fortgesetzt wird. Die Arbeiten sollen Ende März starten. Dann geht es ans Fundament.

Generationen haben hier Konfirmandenunterricht gehabt, Feste gefeiert und viele Jahre war hier das Gemeindebüro untergebracht. Sicher ist das neue Ortsbild an der Dietrich-Bonhoeffer-Straße ohne das alte Pfarrhaus ein anderes, den emotionalen Wert nicht zu vergessen. Doch trotz des Wehmutes, der mitschwingt, sind sich Kirchenvorstand und Fachleute einig: Das alte Gebäude abzureißen, war der richtige Schritt. Die Sanierungskosten wären mit mehr als einer Million Euro zu hoch gewesen. Auch das Amt für Denkmalpflege, dass das Pfarrhaus vor einigen Jahren unter Schutz stellte, habe das eingesehen und dem Abriss letztendlich zugestimmt, blickt Rolf Sandmann vom Kirchenvorstand zurück. Der Neubau wird aber auch nicht günstig. 900.000 Euro sind eingeplant, davon 700.000 Euro Fördermittel, den Rest stemmt die Kirchengemeinde, informiert Sandmann. Ein eingeschossiger Bau inklusive Keller soll es werden mit einem größeren Gruppenraum sowie mehrere Büros und Beratungsräumen auf insgesamt 260 Quadratmetern. Immerhin werden neben Kursen der Volkshochschule, Vorträgen oder Kaffeetrinken auch Beratungen in Sachen Pflege oder Rente vom Team des Mehrgenerationenhauses organisiert. Auch der Posaunenchor probt beispielsweise in den Räumen. Technisch sollen diese mit Beamer, Leinwänden und Co. ausgestattet werden. Neu wird auch die Terrasse mit Sitzmöglichkeiten im Garten.

Die Kirchengemeinde freut sich als Träger des Mehrgenerationenhauses, bei dem aber auch der Kreis Lippe und die Gemeinde Extertal mit im Boot sind, über mehr Platz. &bdquo;Wir brauchen die Räume dringend, im Gemeindehaus wird es zu eng“, stellt Sandmann fest. Doppelbelegungen würden immer wieder für Probleme sorgen. &bdquo;In einem Raum Englisch-Unterricht und drüben probt der Chor? Das ist schwierig.“ War am Anfang, als das Mehrgenerationenhaus 2017 eröffnet wurde, noch ungewiss, wie es angenommen wird, ist die Bedeutung für das Dorf mittlerweile sehr groß, wie er feststellt. Nicht nur Silixer, auch Menschen aus den umliegenden Gemeinden würden vorbeikommen. Der Neubau scheint eine gelungene Investition in die Zukunft. Denn das Mehrgenerationenhaus in Silixen bleibt für weitere acht Jahre bestehen. Die im Dietrich-Bonhoeffer-Haus der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde untergebrachte Einrichtung hat im vergangenen Jahr vom Bundesfamilienministerium den Zuschlag dafür bekommen, kann damit ihre Arbeit also fortsetzen (die LZ berichtete). Die neuen Räume könnten die Silixer schon dieses Jahr nutzen. Denn bis zum 31. Dezember muss alles fertig sein – so sehen es die Bedingungen der Förderung vor. &bdquo;Das ist sportlich, aber machbar“, zeigt sich Rolf Sandmann zuversichtlich. In den nächsten Wochen sollen die Arbeiten erst einmal starten. Dann geht es ans Fundament. Der Rohbau soll im Sommer stehen.

Das Mehrgenerationenhaus ist unter Tel. (05751) 965682 oder per E-Mail an mgh-silixen@web.de erreichbar.

Sie erreichen per E-Mail an kfuhrmann@lz.de.

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