Silixen steht Niedersachsen nah und kommt auch ohne Mitte klar

Extertal-Silixen. 2017 öffnete die frühere Kult-Disco &bdquo;Studio 21“ ein letztes Mal zum Veteranentreff. In den 1970er-Jahren hatte Bernd Helmke eine großartige Idee und startete im kleinen Extertaler Ort Silixen einen Siegeszug. Mitten im Dorf hieß es am Wochenende &bdquo;Daddy Cool“ oder &bdquo;Funkytown“. Ein Schild über der Eingangstür lässt die Vergangenheit immer mal wieder im Geiste erscheinen. Die Gegenwart allerdings prägt in Silixen ein Potpourri aus Grundschule, Kindergarten, Kirche, Mehrgenerationenhaus und mehr als einer Handvoll Vereine.

Willi K. Schirrmacher ist Vorsitzender der Dorfgemeinschaft, mit ihm setzt sich Dirk Wallenstein für einen lebenswerten Ort ein. Und dieser Ort kann trotz des jüngsten Rückschlags in Sachen Dorfladen auf eine funktionierende Struktur zurückgreifen. Allein die geografische Lage beschert den Menschen in Silixen gute Möglichkeiten: die Nähe zu Rinteln, zu Bösingfeld und wegen Schule und Kindergarten auch eine Anziehungskraft für jüngere Familien. Schirrmacher: &bdquo;Das sind Faktoren, die heutzutage eine Rolle spielen, wenn jemand ein Baugrundstück kauft oder ein leer stehendes Gebäude erwerben will.“

Ort wird nicht von Einzelnen geprägt Wer von Heidelbeck oder Kükenbruch in Silixen einbiegt, könnte zumindest glauben, dass der Ort eine Art Mitte hat. Die Kirche ist zu sehen, der Döner-Imbiss, ein Friseur mit Poststelle und die Aussicht, in viele verschiedene Richtungen weiter zu fahren. Wallenstein und Schirrmacher allerdings sehen Silixen eher als Ort, der von den vielen Initiativen und Vereinen geprägt wird. &bdquo;Weniger von einer Gruppe, die im Mittelpunkt steht.“

Schirrmacher: &bdquo;In Silixen gibt es einen Pferdehof, eine Tierpension, einen Gartenbaubetrieb, einen Tischler, ein kleines Industriegebiet, eine Agrarspedition, einen Trockenbauer und einen Gerüstbauer.“ Wallenstein ergänzt: &bdquo;Und die Feuerwehr, drei Chöre, die Kirchengemeinde, VSV Teutonia, die Extertaler Vogelfreunde, Tischtennisspieler und Freizeittheater, die beide in der Schule spielen, einen Schießsportverein, einen Heimatverein und immer noch die Alte Hainung im Wald, der ehemalige Sportplatz des VSV Teutonia, den wir gerade neu beleben.“

Dort oben stehen weiterhin Flutlichtmasten, zwei Tore und natürlich das Sporthaus, aber auch ein neuer Spielplatz wurde angelegt. Wallenstein: &bdquo;Es ist das Ziel der Dorfgemeinschaft, dass das Areal von möglichst vielen Menschen in der Region als Freizeitidee weiter genutzt wird.“

Glasfaser kommt in Schwung Nicht vergessen darf man den Faktor Grundschule und Kindergarten. Beide Institutionen führen dazu, dass tagsüber auch &bdquo;was los ist“ im Ort. Und damit sei nicht nur der Busverkehr gemeint. Zu meckern habe man also relativ wenig. Auch beim Dauerbrenner Glasfaser komme gerade Bewegung in die Angelegenheit. Wallenstein. &bdquo;Wir haben eine Umfrage gestartet. Alles in Zusammenarbeit mit der Sewikom. Man muss aber betonen, dass gerade in Silixen die Internetqualität nie wirklich schlecht war, ein großer Erwartungsdruck herrscht hier also nicht.“

Nähe zu Niedersachsen aufgebaut Was auch die Silixer nicht mehr vorweisen können, ist eine funktionierende Gastronomie. Schirrmacher: &bdquo;Von Frevert über Eggers zum Alten Krug - alles längst dicht.“ Dafür trifft sich das Dorf immer mal wieder im Dorfgemeinschaftshaus an der Feuerwehr oder im Mehrgenerationenhaus der Kirche, dort finden auch Kurse der Volkshochschule statt.

Und sonst? Gibt es vielleicht noch einen Arzt im Ort? &bdquo;Nein, wer beispielsweise zum Zahnarzt will, fährt nach Bösingfeld, Rinteln oder Möllenbeck. Aber das ist längst kein Thema mehr, die Silixer hatten schon immer eine gewisse Nähe zu Niedersachsen aufgebaut“, meinen Schirrmacher und Wallenstein unisono.

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